Ebola: Antwerpener Team reist in den Kongo

Ein Forscherteam des Instituts für Tropenmedizin in Antwerpen fliegt am Samstagmorgen nach Nordwestkongo. Dort starben bereits 22 Menschen am gefährlichen Ebola-Virus. Es ist das erste Mal, dass die Krankheit in einer kongolesischen Stadt auftritt.

Der Krankheitserreger sei bei den Toten bestätigt worden, teilte das Gesundheitsministerium des Landes spät am Donnerstag mit. Insgesamt seien 22 Menschen an Symptomen gestorben, die mit Ebola einhergehen, darunter Fieber und Blutungen.

Zudem gibt es demnach im Nordwesten des Kongo 52 mögliche Fälle von Ebola, bei 31 wurde das Virus nachgewiesen. Bei weiteren 13 sei Ebola wahrscheinlich, bei acht wird das Virus vermutet.

Der Ebola-Ausbruch im Nordwesten des Landes ist bereits der neunte Ebola-Ausbruch im Kongo in den vergangenen 40 Jahren. Allerdings war das Virus zuvor noch nie in einer kongolesischen Stadt aufgetreten, diesmal gibt es Fälle in der 1,2 Millionen-Stadt Mbandaka. Ebola gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt.

40 Jahre Erfahrung

Ebola ist ein hoch ansteckendes und in vielen Fällen tödliches Virus. Das Antwerpener Institut für Tropenmedizin hat mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Ebola-Forschung. Es schickt jetzt eine Epidemiologin und einen Laborexperten in den Kongo.

"Die Epidemiologin wird unsere lokalen Partner dabei unterstützen, die Entwicklung der Epidemie zu beobachten", sagt Roeland Scholtalbers vom Institut. "Sie wird Ratschläge zu den Maßnahmen geben, um die Epidemie unter Kontrolle zu halten. Unser Laborexperte unterstützt das Laborteam von Kinshasa bei der Erstellung von Ebola-Diagnosen.“

Unklar, wie sich die neue Epidemie entwickelt

Ein großer Ausbruch von Ebola in Westafrika zwischen 2013 und 2016 tötete mehr als 11.000 Menschen. "Es ist schwer vorherzusagen, ob es auch jetzt so schlimm wird", sagt Roeland Scholtalbers. "Positiv ist, dass der Kongo in den letzten Jahren viel Erfahrung im Umgang mit Ebola gesammelt hat. Darüber hinaus hat die internationale Gemeinschaft rasch reagiert.“

"Aber was uns beunruhigt, ist der Ort des Ausbruchs am Kongo-Fluss. Der steht in Verbindung mit Metropolen wie Kinshasa und Brazzaville, gleich hinter der Grenze. Besorgniserregend ist auch, dass es Ebola-Fälle in der Großstadt Mbandaka gegeben hat, wo es viel schwieriger ist, einen Ausbruch zu kontrollieren.“

Das belgische Außenministerium rät unter den gegebenen Umständen von Reisen in den Kongo ab.

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