Eltern der toten Mawda sind empört

Die Eltern von Mawda, dem zweijährigen Kleinkind, das von einer verirrten Polizeikugel getötet wurde, sind sehr empört darüber, wie sie von der Polizei behandelt wurden. Demnach blieben sie eine Nacht und zwei Tage ohne Nachricht. Sie fordern einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Das sagt ihr Anwalt Olivier Stein.

Das Mädchen starb letzte Woche Donnerstag nach einer Verfolgungsjagd auf der E42-Autobahn zwischen Namür und Mons. Die Autobahnpolizei hatte in Namur einen verdächtigen Lieferwagen bemerkt, und nach einer langen Verfolgungsjagd fuhr dieser bei Nimy, in der Nähe von Mons, auf eine Straßensperre und die Polizeibeamten zu. Daraufhin hat die Polizei geschossen.

Dann verließen insgesamt 25 Personen das Fahrzeug einer Schleuserbande, darunter zwei kurdische Flüchtlingsfamilien. Bei dem Zwischenfall wurde ein zweijähriges Kleinkind schwer verletzt. Es verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus.

Später stellte sich heraus, dass das Mädchen Mawda von einer verirrten Kugel getroffen worden war. Am Sonntag versprach Premierminister Charles Michel eine gründliche und unabhängige Untersuchung dessen, was genau passiert ist.

"Saßen eine Nacht und zwei Tage ohne Neuigkeiten fest?"

Auf einer Pressekonferenz in Brüssel wurde deutlich, dass ein Mal auf den Lieferwagen geschossen wurde. Ein Polizeibeamter hat danach noch erfolglos versucht, das Mädchen wiederzubeleben. Die Eltern erklärten, es habe 20 Minuten gedauert, bis ein Notarztwagen vor Ort war.

Die Eltern der toten Mawda sind auch sehr enttäuscht darüber, dass sie lange auf Neuigkeiten über ihre Tochter warten mussten. Sie wurden eine Nacht und zwei Tage in einer Polizeizelle ohne Nachricht über ihre Tochter festgehalten. Erst am Freitag wurden sie über den Tod ihrer Tochter informiert.

Die Eltern fordern jetzt einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, weil sie kein Vertrauen in das Comité P, der Polizeiaufsichtsbehörde, haben. Diese Behörde untersucht den Vorfall.

"Volles Vertrauen in die laufenden Ermittlungen"

Das Innenministerium erklärte, volles Vertrauen in die laufende Ermittlungen zu haben. Die liegen in den Händen der Staatsanwaltschaft, und die werde alle neuen Elemente und Aussagen in die Ermittlungen einbeziehen, heißt es.

Sowieso muss die Aufsichtsbehörde Comité P jeden Schusswechsel in den die Polizei verwickelt ist, untersuchen.

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