Diamantenraub Zaventem: 18 Mal Freispruch
Nach Ansicht der Richter am Brüsseler Strafgerichts reichten die Ergebnisse der jahrelang geführten Ermittlungen nicht aus, um einen Schuldsprüche auszusprechen. Die Ermittlungen wurden international geführt und fanden in Belgien, in Frankreich, in Luxemburg, in Marokko und in Italien statt. Insgesamt wurden rund 40 Gebäude und Wohnungen im Zuge von Haussuchungen und Razzien überprüft. Von der Beute wurden lediglich Diamanten im Wert von 6,6 Mio. € gefunden. Sie waren im Keller einer Wohnung eines der Verdächtigten entdeckt worden.
Die Staatsanwaltschaft hatte in diesem spektakulären Fall von Raub und Hehlerei Haftstrafen von einem bis acht Jahren gefordert. Vor Gericht standen 15 Männer und 3 Frauen.
Für einen der Angeklagten wurde noch kein Urteil ausgesprochen, da er sich in einem getrennten Verfahren vor Gericht verantworten muss. Marc Bertoldi, der Hauptverdächtige in diesem Fall, sitzt wegen eines anderen Vergehens in Frankreich im Gefängnis. Er hatte nach Verhören gestanden, am Verkauf der Beute beteiligt gewesen zu sein. Alle anderen Angeklagten hatten stets ihre Unschuld beteuert.
Präzise vorbereiteter Überfall
Der Überfall am 18. Februar 2013 hatte für Aufsehen gesorgt. Damals waren Diamanten und Edelsteine im Wert von rund 37 Mio. € erbeutet worden. Die Bande hatte einen Zaun am Rande des Flughafengeländes in Zaventem durchbrochen, um auf das Gelände zu gelangen.
Acht schwer bewaffnete Männer hatten danach auf dem Flugfeld am Brussels Airport Edelsteine erbeutet, die gerade in insgesamt 120 Päckchen vom Werttransport-Unternehmen Brink’s in ein Flugzeug der schweizerischen Fluggesellschaft Swiss verladen wurden. Der Überfall war offenbar genau geplant und dauerte nur 5 Minuten. Niemand kam dabei zu Schaden. Die Gangster waren offenbar genauestens Informiert und bestens vorbereitet.