Belgien bestellt Israels Botschafterin ein

Belgiens Außenminister Didier Reynders (MR) hat die israelische Botschafterin in Brüssel zu einem Gespräch einbestellt. Grund für diesen Schritt waren Aussagen von Botschafterin Simona Frankel (Foto) am Dienstag in einer Sendung unserer frankophonen Kollegen RTBF, nach denen die jüngsten Opfer der Gewalt im Gazastreifen allesamt Terroristen seien.

Sie bedauere zwar, dass es an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen Tote gegeben habe, doch dabei habe es sich um 55 Terroristen gehandelt, die versucht hätten, die Grenze illegal zu übertreten. Sie begründete ihre Ansicht gegenüber der RTBF mit dem Argument, dass die Demonstranten vor Ort nur durch die Hamas instrumentalisiert seien.

Diese Aussage brachte den belgischen Außenminister in Rage, denn Reynders hat kein Verständnis dafür, dass man die Opfer der Gewalt in Gaza rundweg in die Terrorecke drängt. Man höre viel, so Reynders, doch irgendwann sei eine Grenze erreicht. Unter diesen Opfern waren zum Teil sehr junge Kinder. Aus diesem Grunde bestellte Außenminister Reynders Botschafterin Frankel am Mittwoch zu einem klärenden Gespräch ein.

Auch Belgiens Premierminister Charles Michel (MR) zeigte sich schockiert durch die Aussagen der israelischen Botschafterin. Michel forderte denn auch eine Untersuchung der Vorgänge im Gazastreifen durch die Vereinten Nationen. Michel zeigte sich im Allgemeinen von den Vorgängen im Gazastreifen beunruhigt: „Die Gewalt im Gazastreifen ist inakzeptabel.“

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