Versicherungsschutz für Terroropfer verbessert

Die Versicherungsgesellschaften in Belgien werden Opfer von Terroranschlägen besser und breiter gefächert versichern. Dies meldet die flämische Tageszeitung Het Laatste Nieuws am Mittwoch aufgrund einer entsprechenden Gesetzesanpassung und der Reaktionen des Versicherungsverbandes Assuralia darauf.

„Die Opfer sollen ungeachtet Ort und Art eines Anschlags vergütet werden.“, sagte Wauthier Robyns vom belgischen Versicherungsverband Assuralia gegenüber der Zeitung. Eine sogenannte „Terrordeckung“ ist seit 2007 in einigen gängigen Versicherungsverträgen vorgesehen, doch diese sind sehr spezifisch beschrieben.

Dabei handelt es sich z.B. um „Brand“ oder um „Explosionen an öffentlichen Stellen“. Dies lässt an die Anschläge auf den Flughafen Zaventem (Foto oben) und auf die U-Bahn-Station Maalbeek in Brüssel vom 22. März 2016 denken. Damals kamen 32 Menschen ums Leben und mehr als 350 wurden zum Teil schwer verletzt.

Doch gerade nach diesen Anschlägen wurde deutlich, dass sich sogar in diesen dramatischen Fällen erweisen musste, dass einige der Betroffenen nicht unter den herkömmlichen Versicherungsschutz fielen. Dies ändert eine Gesetzesanpassung, so Robyns: „Die neue Gesetzesänderung sieht vor, keinen Unterschied mehr zwischen den Mitteln und dem Ort eines Anschlags zu machen.“

Die neue gesetzliche Regel beinhaltet demnach, dass sich die Versicherungen nicht mehr hinter einer bestehenden Liste von „öffentlichen Gelegenheiten“ verstecken können. Und nach den jüngsten internationalen Erkenntnissen ist auch deutlich geworden, dass Anschläge nicht unbedingt notwendigerweise mit Bomben stattfinden müssen. Auch terroristische Angriffe mit Autos, Stichwaffen oder Gas und Gift fallen jetzt in Belgien unter den Versicherungsschutz.

Die Gesetzesanpassung sieht zudem vor, dass die Versicherungswege für Opfer von Terroranschlägen in unserem Land kürzer und einfacher gestaltet werden, so Wauthier Robyns von Assuralia: „In Zukunft wird einem Opfer eine Versicherung zugewiesen, die alles regelt.“ Die Gesetzesänderung muss noch die parlamentarischen Instanzen durchlaufen, doch es gilt auf politischer Ebene als sicher, dass hier keine Probleme auftauchen werden.

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