Flandern: Ab 2019 ein digitaler Schülerpass
Die digitalen Schülerpässe sollen alle Daten zusammenfassen, die die Schulkinder betreffen. Dazu gehören zum Beispiel die Noten und die Kompetenzen, bzw. der Nachhol- oder Förderbedarf der Schüler, aber auch mögliche Angaben zum Lern- und Sozialverhalten. Das kann konkrete Meldungen zu Lese- und Rechtschreib-Schwächen oder zu Autismus beinhalten
Bildungsministerin Crevits will damit nach eigenen Angaben die Verwaltung von Schülerdaten vereinfachen, z.B. bei einem Schulwechsel nach einem Umzug in eine andere Stadt und gleichzeitig für mehr Effizienz innerhalb der Verwaltung sorgen.
Der Schülerpass soll verhindern, dass wichtige Informationen bei einem Schulwechsel verloren gehen. Noch ziehen die Angaben zu den Schulkindern in Flandern nicht automatisch mit um und die neuen Bindungsinstitute müssen sich in der letzten Schule der betroffenen Kinder selbst zu deren Akten informieren.
Der digitale Schülerpass soll dies ändern und vereinfachen. Er soll bereits zum 1. Januar 2019 im gesamten flämischen Schulwesen eingeführt werden. Gleichzeitig erlässt die flämische Landesregierung dazu ein Dekret.
Privacy?
Bei dem, was in diese Schülerpässe gespeichert werden soll, haben die Eltern allerdings ein Mitspracherecht. Aus Gründen des Privatschutzes können sie verhindern, dass allzu persönliche Daten dort auftauchen.
Ganz unumstritten ist dieser digitale Schülerpass allerdings nicht. Kritiker unter den Pädagogen sind der Ansicht, dass einigen Schulkindern dadurch eine zweite Chance verhindert wird, weil deren Fehler oder Fehlverhalten mit in eine andere Schule umziehen und eine Neuanmeldung damit unter Umständen erschweren. Doch überwiegend findet diese Planung an den flämischen Schulen Zustimmung.