Michel: "Dialog mit Russland offen halten"

Belgiens Premierminister Charles Michel (MR - Foto) gab am Wochenende gegenüber verschiedenen Medien zu verstehen, dass er Verständnis für die Raketenangriffe auf syrische Chemiewaffenanlagen habe. Doch müsse weiterhin auch an einer Lösung am Verhandlungstisch gearbeitet werden. Belgien war übrigens nicht vorab über den Militärschlag gegen Syrien informiert worden.

Belgien, mit Namen Premier Michel und Bundesaußenminister Didier Reynders (MR), hatte zurückhaltend auf die Angriffe der USA, Großbritanniens und Frankreichs am frühen Samstagmorgen gegen syrische Chemiewaffenanlagen reagiert.

Man habe Verständnis für diese Angriffe, hieß es diplomatisch dazu. Von einer Unterstützung der Angriffe war von belgischer Seite her erst im Nachhinein im Rahmen eines offiziellen Nato-Kommuniqués zu erfahren.

Doch, so der belgische Regierungschef, müsse man auf eine Verhandlungslösung setzen. Dazu würden auch Gespräche mit Russland gehören. Man müsse auch mit Ländern reden, mit denen man nicht immer einverstanden sei, so Michel.

Im Syrien-Konflikt, so der Premier am Wochenende weiter, stehe Belgien auf keiner Seite: „Ich bin nicht der Anwalt von Russland, doch ich bin der Ansicht, dass es nötig ist, einen Dialog zu führen.“ Damit wird deutlich, dass unser Land auf das Gespräch mit Moskau setzt.

Nur an einer Ansicht hält Premier Michel fest: „Eine definitive Lösung für Syrien kann nur eine Lösung ohne Präsident Assad sein.“ Deshalb sollten auch Länder wie Saudi-Arabien und der Iran mit einbezogen werden. Damit erweist sich die belgische Diplomatie einmal mehr als Brückenbauer.

Unser Land ist unüblicherweise nicht vorab von dem Militärschlag auf Syrien informiert worden. Informationen dazu erfolgten laut Presseberichten sowohl auf diplomatischer, als auch auf militärischer Ebene erst nach der Aktion.

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