Carcassonne: Täter wollte Freilassung von Abdeslam

In und um die südfranzösische Stadt Carcassonne hat ein selbst ernannter IS-Anhänger am Freitagmorgen bei verschiedenen Zwischenfällen mindestens drei Menschen getötet. Ein Zwischenfall ereignete sich in einem Supermarkt. Dort wurde Täter von Sicherheitskräften erschossen. Der Mann hatte die Freilassung des mutmaßlichen islamistischen Terroristen Salah Abdeslam verlangt.

Der Mann, ein etwa dreißigjähriger Marokkaner, stahl am Freitagmorgen ein Auto in Carcassonne, verletzte den Fahrer und tötete einen Passagier. Danach schoss er aus dem Auto auf vier joggende Polizeibeamte. Ein Polizist wurde an der Schulter verletzt.

Der Täter, der von der Polizei verfolgt wurde, flüchtete in Richtung Trèbes und verschanzte sich in einem Supermarkt. Dort tötete er zwei Menschen - eine Person, die in der Fleischabteilung gearbeitet haben soll und einen Kunden. Die rund zwanzig anwesenden Kunden wurden als Geisel genommen, aber kurz nach dem Mittag wieder freigelassen.

Der Geiselnehmer blieb mit einem Polizisten in dem Supermarkt zurück. Er war der Polizei offenbar bereits bekannt. Der Mann soll in Carcassonne wohnhaft sein. 

Zeugenaussagen zufolge soll der Mann in dem Supermarkt gerufen haben, dass er sich rächen wolle wegen der Bombardierungen auf Syrien. Er soll zudem die Freilassung des Terrorverdächtigen Salah Abdeslam gefordert haben. Abdeslam ist der einzig überlebende Täter der Terroranschläge von Paris. Abdeslam wuchs im Brüsseler Stadtteil Molenbeek auf. Dort konnte er letztlich auch verhaftet werden. Er sitzt derzeit in einem Gefängnis in Frankreich.

Am frühen Nachmittag wurde also bekannt, dass der Täter von Sicherheitskräften in Carcassonne erschossen wurde.

 Die Pariser Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Mordes und versuchten Mordes im Zusammenhang mit Terrorismus eingeleitet.

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