VRT-Reporter sprach mit belgischen IS-Frauen

Dem VRT-Kriegsreporter Rudi Vranckx ist es als erstem Fernsehjournalisten gelungen, Zugang zum Flüchtlingslager Al-Hol im Norden Syriens zu bekommen. Dort sind auch die aus Raqqa geflüchteten Frauen und Kinder von IS-Kämpfern eingeschlossen. Er sprach mit zwei belgischen Frauen und ihren Kindern.

Die beiden belgischen Frauen der IS-Kämpfer heißen Bouchra und Tatiana und kommen aus dem Antwerpener Stadtteil Borgerhout. Den Männern, denen sie vor fünf Jahren in die IS-Gebiete gefolgt sind, sind inzwischen gefallen. Beide haben Kinder mit belgischer Staatsangehörigkeit. Beide sind auch wieder mit IS-Kämpfern verheiratet. Von den Kämpfern fehlt jede Spur.

Die beiden jungen Frauen hoffen, nach Belgien zurückkehren zu dürfen. “Ich habe Fehler gemacht. Ich bin aus eigenen Stücken hierher gekommen. Niemand hat mich hierher geholt. Wir bedauern unsere Fehler und hoffen, dass wir diese wiedergutmachen können”, so Bouchra.

Auf die Frage, ob sie verstehen, dass sie nicht gerade mit offenen Armen empfangen würden und einer Strafe wohl kaum entgingen, antworten sie, dass sie auch ins Gefängnis gehen würden, wenn nur ihre Kinder in Sicherheit wären.

"Solange meine Kinder nur sicher sind und in die Schule gehen können, ist mir das egal", sagt Tatiana. "Auch wenn wir 20 Jahre bekommen, sitzen wir hier doch auch in einem Gefängnis", fährt Bouchra fort. "Niemand weiß hier, dass Du existierst."

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