30 Hektar Limburger Wald müssen Freizeitpark weichen

Unweit der alten Steinkohlemine von Eisden wird die Limburger Umgestaltungsgesellschaft, eine Behörde der flämischen Regierung, einen neuen Luxus-Freizeitpark anlegen: Das Terhills Resort. 30 Hektar Wald müssen der Parkanlage weichen. Im Gegenzug dafür darf der Umweltschutzverband Natuurpunt 60 Hektar neuen Wald anlegen. Die Grünen Groen, die in der Regierung in der Opposition sitzen, kritisieren die Umweltkompensationen und die Finanzierung des Projekts.

Es ist ein einzigartiges Konzept, nach dem 250 Ferienwohnungen entlang des Wassers - eines bestehenden Sees und neu anzulegender Waldflüsse - geplant sind. Auch ein Schwimmbad, Hotel-, Restaurants- und Kaffees sowie Raum für Entertainment und ein Kinderbauernhof gehören zum Projekt.

Vorgesehen ist zudem der Ausbau der Straßeninfrastruktur, heißt es in der Umschreibung des Terhills Resort Projects im Umwelt-Wirkungsprojekt, der letzten Sommer von der flämischen Region verabschiedet wurde.

Groen, die Partei, die in der Regierung in der Opposition sitzt, kritisiert das Projekt, bei dem 30 Hektar Bäume gefällt werden sollen. Die geschützten Tierarten könne man nicht einfach so ignorieren. Die Partei bezweifelt zudem die Kompensationsmaßnahmen.

Auch unabhängige Experten für die Waldbewirtschaftung der Genter und der Löwener Univeristät betonen, dass man ältere Wälder nicht so einfach durch die Anlage neuer kompensieren könne.

Ein Waldboden sei einzigartig: Ein neuer Wald könne niemals einen alten ersetzen. Nachforschungen hätten selbst gezeigt, dass die Eingriffe der Römer von vor rund 2.000 Jahren bis heute in den betroffenen Wäldern ihre Spuren hinterlassen hätten. Die Bodenreichtümer seien einfach viel geringer als in den Wäldern, die man in Ruhe gelassen habe, heißt es.

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Zweifel an der Finanzierung

Groen bezweifelt auch die Finanzierung des Parks.

Das Unternehmen Center Parks wollte ursprünglich (in den 90er Jahren wurde das Projekt bereits angestoßen) alle Kosten tragen und sogar einen eigenen Ferienpark bauen. Center Parks hat aber das Projekt wieder aufgegeben, da es nicht genügend Geld eingbracht hätte. Zu hohe Kosten für zu wenig "Return".

Center Parks ist auch am heutigen Projekt beteiligt. Doch die Gesellschaft baut den Park nicht selbst. Das macht die Regierung über LRM.

Center Parks wird lediglich das Resort betreiben. Mit dem sollen 230 Jobs geschaffen werden. Sollte der Park nicht genügend einbringen, könnten die Jobs allerdings schnell wieder verschwinden, befürchten die Grünen. Die 75 Millionen, die die LRM in den Bau des Parks investiert, bleiben, d.h. sie müssen bezahlt werden. Das Risiko der Investition liegt also vollständig bei der flämischen Regierung, lautet die Kritik der Grünen.

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