Deurne: Explosionen durch zwei Handgranaten

Die Einwohner von Deurne bei Antwerpen sind in der Nacht zum Freitag von zwei Explosionen einem Wohnviertel aufgeschreckt worden. Bei den kurz nacheinander erfolgten Detonationen wurden mehrere Hausfassaden und insgesamt 15 Autos beschädigt. Die Polizei geht von einem kriminellen Hintergrund bei diesem Vorfall aus.

Gegen 3 Uhr am frühen Freitagmorgen hörten die Anwohner der Heystveltstraat in Deurne kurz nacheinander zwei Explosionen. Zeugenaussagen zufolge lagen nur etwa 10 Sekunden zwischen der ersten und der zweiten Explosion.

Die Detonationen richteten Schäden an sieben Hausfassaden und an insgesamt 15 Autos an. Dabei platzten Autoreifen, Splitter flogen umher und zahlreiche Auto- und Fensterscheiben gingen zu Bruch. Die Polizei und der Kampfmittelräumdienst der belgischen Armee (DOVO) nahmen Ermittlungen auf und wollen herausfinden, welcher Art die Explosionen waren und welcher Sprengstoff genutzt wurde.

Ersten Ermittlungen zufolge handelte es sich bei den Sprengkörpern um Splitterbomben. Die kriminaltechnische Untersuchung ergab, dass die Hauswände und die Autos von kleinen Metallkugeln durchschlagen wurden. Einschläge sind an den Häusern in 6 m Höhe zu finden. Später wurde dann offiziell mitgeteilt, dass es sich um Handgranaten gehandelt habe - Handgranaten aus osteuropäischen Beständen.

Die Polizei geht von einem kriminellen Hintergrund aus. In Antwerpen tobt seit geraumer Zeit ein regelrechter Drogenkrieg, bei dem es in erster Linie wohl um Gebietsansprüche geht. Nicht selten werden mitten in Wohnvierteln Häuser beschossen, wo mutmaßliche Kriminelle Wohnen. Auch diese Gegend in Deurne war bereits einige Male ein Ort des Geschehens, so die Antwerpener Polizei.

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