Veviba-Skandal: Behörden und Justiz in der Kritik

Bereits im Oktober 2016 war bekannt, dass das zur belgischen Verbiest-Gruppe gehörende Fleischunternehmen Veviba aus Bastogne (Prov. Luxemburg) mit abgelaufenem Fleisch arbeitete. Damals meldete ein Kunde der Firma aus dem Kosovo, dass Veviba mit Etiketten schummelte und verdorbenes Fleisch geliefert hatte. Der Fall wurde bearbeitet - ohne Resultat. Jetzt steht neben der hiesigen Lebensmittelbehörde FAVV auch die Staatsanwaltschaft in der Provinz Luxemburg in der Kritik.

Die belgische Bundesbehörde für Lebensmittelsicherheit FAVV gab bekannt, dass sie 2016 Mitarbeiter in den Kosovo geschickt haben, um den von den dortigen Behörden gemeldeten Fall zu untersuchen. Dieses von Veviba gelieferte Fleisch soll damals bereits 12 Jahre alt gewesen sein.

Die FAVV meldete den Vorgang der Staatsanwaltschaft der Provinz Luxemburg, denn Bastogne, die Stadt, in der Veviba arbeitet, befindet sich in dieser Provinz. Doch die Justiz bliebt 18 Monate lang auf diesem Hinweis sitzen. Warum, lautet jetzt die Frage.

Die FAVV übergab Bundeslandwirtschaftsminister Denis Ducarme (MR), der einen Audit der Behörden angeordnet hat, auch diesen Vorgang in diesem Dossier.

Inzwischen beschäftigt sich auch der Hohe Justizrat in Belgien mit dem Fall, denn hier wird seit Juni 2017 die Staatsanwaltschaft der Provinz Luxemburg in Neufchâteau durchleuchtet.

Hier fällt auf, dass nur 55 % der Planstellen auch besetzt sind. Für kaum einen Abgang kann offenbar hier ein Ersatz gefunden werden.

Quellen der Redaktion der flämischen Tageszeitung De Morgen sagen, dass dies an der Leitung der Staatsanwaltschaft liege. Diese habe keine Vision und würde schlecht kommunizieren. Aus diesem Grunde würden reihenweise Mitarbeiter demotiviert den Justizpalast in Neufchâteau in Richtung besserer Beschäftigung verlassen, ohne ersetzt zu werden… Dass aus diesem Grunde ein Lebensmittelskandal nicht behandelt werden kann, ist ein weiterer Skandal.

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