Miet Smet: "Ich möchte in Würde sterben"

Miet Smet, Staatsministerin und Ehefrau des ehemaligen Premierministers Wilfried Martens, erklärte in einem an diesem Sonntag veröffentlichten Interview mit der Zeitung De Zondag, dass die administrativen Schritte hinsichtlich ihrer Euthanasie bereits unternommen seien. Die Unterlagen seien unterzeichnet, so Smet.

"Ich habe Angst davor, abzubauen, sowohl körperlich als auch geistig. Das will ich nicht. Wenn das eintritt, will ich Euthanasie", betonte Smet.

Der ehemaligen Ministerin und christdemokratischen Europaabgeordneten geht es gut, betont die Zeitung. Smet wird im April 75 Jahre alt. Sie vermisst ihren Mann, den ehemaligen Premierminister Wilfried Martens, aber ihre Arbeit, ihr Engagement und Freunde geben ihr Halt. Nichtsdestotrotz denkt sie über ihre Zukunft nach. Sie hat ihren Mann leiden sehen und will das selbst nicht mitmachen müssen.

Sie müsse keine 100 Jahre alt werden. Sie hoffe nur, dass sie weiterhin gesund bleibe. Doch vor allem betonte sie im Interview mit der Sonntagszeitung: "Ich möchte in Würde sterben." Ihre Euthanasiepapiere seien bereits unterschrieben.

Smet spricht in De Zondag auch über ihr Engagement für Frauenrechte. Sie war die erste große Feministin in der belgischen Politik. Als Staatssekretärin und später als Ministerin hat sie u.a. für eine Gesetzgebung zur Bekämpfung von sexueller Diskriminierung am Arbeitsplatz gesorgt.

Dass ihre Partei, die CD&V, nicht mehr die größte Partei in Flandern sei, tue ihr weh, gibt sie zu. "Uns fehlen charismatische Figuren wie Wilfried oder Jean-Luc Dehaene. Sie konnten die Menschen echt mit ihren Botschaften überzeugen."

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