Transmigranten: Jambon und Franken in London

Belgiens Innenminister Jan Jambon (r.) und Theo Franken (l.), Staatssekretär für Asyl und Einwanderung (beide N-VA), sprechen am Montag in London mit Vertretern der britischen Regierung über das Thema „Transmigranten“. Dies sind Flüchtlinge, die in EU-Ländern nicht im Asyl bitten, sondern illegal in Richtung Großbritannien unterwegs sind. In Belgien sorgen diese Flüchtlinge für große Probleme auf den Verkehrswegen in Richtung der Nordseehäfen.

Innenminister Jambon war in den vergangenen Jahren bereits mehrmals in London, um internationale Fragen zur inneren Sicherheit mit der britischen Innenministerin (home secretary) Amber Rudd (kl. Foto) und deren Amtsvorgängerin Theresa May zu diskutieren. Dieses Mal reist zum ersten Mal Asyl-Staatssekretär Francken mit in die britische Hauptstadt. Das liegt am Thema der Gespräche, die sich mit den Transmigranten befassen, mit Migranten also, die illegal quer durch Europa reisen, um letztendlich versteckt in LKW oder Fähren über den Ärmelkanal auf die britischen Inseln zu gelangen.

Dies sorgte bereits in der jüngeren Vergangenheit für Probleme in Nordfrankreich in der Nähe des Hafens von Calais, doch nach der Räumung der dortigen Camps verlagerte sich das Problem in Richtung Westflandern an der Autobahn E40 in Richtung Nordfrankreich aber auch in der Umgebung der belgischen Häfen von Ostende und Zeebrügge.

Laut Aussagen von Olivier Van Raemdonck, dem Sprecher des belgischen Innenministeriums, gegenüber den flämischen Tageszeitungen Het Laatste Nieuws und De Morgen, werde schon lange intensiv mit den britischen Behörden zusammengearbeitet „und dies soll auch nach dem Brexit so bleiben.“

Die belgische und die britische Polizei tauschen bereits länger Erkenntnisse zu Transmigranten, zu Menschenschmugglern und zu den damit verbundenen Geldverschiebungen aus. Jambon und Francken seien nach London gefahren, um dafür zu sorgen, dass dies auch nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU so bleibt, wie Van Raemdonck angab.

Frankreich mit ins Boot nehmen

Der belgische Innenminister hofft, so schnell wie möglich auch die Franzosen mit an den Tisch holen zu können und zielt dabei auf einen belgisch-britisch-französischen Flüchtlingsgipfel ab. „Dies ist eine Problematik, die man gemeinsam angehen muss. Als individuelles Land kann man Maßnahmen ergreifen, doch man hängt auch vom Nachbarland ab. Es ist von größtem Interesse, hier eine gemeinsame Politik zu führen“, so der Sprecher des belgischen Innenministers.

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