Antwerpen: Eine Taskforce gegen Drogenkriminalität

In Antwerpen ist am Mittwoch der sogenannte „Stroomplan“ lanciert worden. Dieser Plan soll ein gemeinsames Vorgehen von Polizei, Staatsanwaltschaft, Hafenbehörden, Zoll, Verwaltung und Stadt gegen die immer stärker dort um sich greifende Drogenkriminalität gewährleisten. Vor allem der Antwerpener Hafen ist ein wichtiger Umschlagplatz für Drogen. Dieser Weg soll trockengelegt werden.

Die Taskforce gegen die Drogenkriminalität in Antwerpen besteht aus rund 80 Personen. Darin vertreten sind die Antwerpener Lokalpolizei, die belgische Bundespolizei, die Sozial- und die Wirtschaftsinspektion sowie Vertreter von Stadt und Hafenbehörden. Sie trägt den Namen "Kali-Team“. Dieser Begriff weist zum einen auf die Hindugöttin gegen den schlechten Geist, Kali und zum anderen auf die kolumbianische Drogenmetropole Cali.

Antwerpen sei noch lange nicht von einem allgemeinen Zugriff der Drogenmaffia durchzogen, wie Cali, sagte Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever (N-VA) dazu. Doch seine Stadt habe mit der Drogenkriminalität und mit dem internationalen Drogenschmuggel über den Hafen ein großes Problem, dass es in den Griff zu bekommen gelte. Dies impliziert auch den Kampf gegen die „kleine Drogenkriminalität“ in der Stadt, nämlich die Dealer und die örtlichen Banden, die mit Gewalt ihre lokalen „Einzugsgebiete“ verteidigen.

Auch Belgiens Innenminister Jan Jambon (N-VA) äußerte sich zu dieser Art des gemeinsamen Vorgehens. Er ist ebenfalls der Ansicht, dass dies eine logische Herangehensweise an ein Problem ist, dass sich in der jüngsten Zeit verschärft habe.

Unter anderem wird bei den Ermittlungen des „Kali-Teams“ auch auf eine Durchleuchtung des Hafenpersonals gesetzt, denn, so Jambon: „es ist wichtig gegen die Gruppen vorzugehen, die den internationalen Kartells Hand- und Spanndienste liefern.“ Ein Screening des Hafenpersonals ist in dieser Hinsicht ein Pilotprojekt und die Zollbehörden des Antwerpener Hafens werden um mindestens 80 Mitarbeiter verstärkt. Das ist auch der Fall für die Zusammenarbeit mit Antwerpens Partnerhäfen im Ausland.

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