Streik bei öffentlichen Verkehrsmitteln in Flandern

In Flandern fahren an diesem Freitag kaum Busse oder Straßenbahnen der öffentlichen Nahverkehrsgesellschaft De Lijn. Die Gewerkschaften streiken. Sie kritisieren die Umstrukturierungspläne der Direktion.

Die Streikposten vor den De Lijn-Büros machen sich Sorgen. Die Direktion will bei den Angestellten knapp 300 Stellen streichen, Dienste sollen zusammengelegt und an den Hauptsitz nach Mechelen verlegt werden. Die Fahrer teilen die Sorge und nehmen aus Solidarität am Streik teil.

Der Streik ist vor allem in großen Städten wie Antwerpen und Gent zu spüren. Ferner ist keine einzige Küsten-Straßenbahn an diesem Morgen ausgefahren.

Der Vorstandsvorsitzende bei De Lijn, Marc Descheemaeker, kritisiert die Protestaktionen der Belegschaft. Er bedauert, dass die Fahrgäste an diesem Freitag nicht dorthin befördert würden, wo sie hin möchten.

Er betont, dass nie zuvor so viel in den öffentlichen Nahverkehr bei De Lijn investiert worden sei. Doch das Unternehmen müsse sich auch für die europäische Liberalisierung fit machen. Man habe deshalb drei Jahre eingeplant, um die Organisation "ganz vorsichtig" in eine "effizientere und näher am Fahrgast stehende" Organisation zu verwandeln. Descheemaecker wies auch noch daraufhin, dass die geplanten Sparmaßnahmen in Höhe von 40 Millionen Euro in das Angebot und die Begleitung reinvestiert würden.

Für den 21. Februar sind neue Gespräche zwischen der Direktion und den Gewerkschaften angesetzt. Die Direktion stelle sich jedoch Fragen hierzu, da die sozialistische Gewerkschaft für eine Woche später erneut einen Streik fest eingeplant habe, hieß es noch. Der Protest wird vor dem Hintergrund eines Aufrufs der sozialistischen Gewerkschaft des öffentlichen Sektors in Belgien, ACOD, stattfinden und richtet sich gegen die Regierungspläne im Bereich 'anstrengender Berufe'.

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