Die Angebotsfrist für die F-16-Nachfolge läuft aus

Am Mittwochabend läuft die Angebotsfrist für die Luftfahrtindustrie zur Lieferung von 34 neuen Kampfflugzeugen für die belgische Luftwaffe zur Nachfolge der veralteten F-16er (Foto) aus. Zwei Hersteller - Lockheed Martin und Das europäische Eurofighter-Konsortium - haben sich offiziell beworben. Der französische Hersteller Dassault versucht einen anderen Weg zu gehen und verhandelte direkt mit der belgischen Bundesregierung.

Die belgische Bundesregierung und die Armeeführung stehen unter Druck, denn zum einen müssen die veralteten F-16-Kampfbomber ersetzt werden und zum anderen verlangt die NATO, dass die Mitgliedsländer in moderne Ausrüstung investieren.

Vor allem Belgien steht hier im Fokus, denn hier sind die Verteidigungsausgaben in den letzten Jahren eher gesunken. Jetzt will unser Land nicht weniger als 3,6 Milliarden Euro in neue Kampfbomber investieren. Dazu läuft die Bewerbung am Mittwochabend aus. Bis zum nächsten NATO-Gipfel in Brüssel am 11. und 12. Juli will die Regierung beschlossen haben, wer den Zuschlag bekommen soll.

Die Luftfahrtindustrie ist indessen aktiv geworden und bietet Belgien umfangreiche Investitionen und Aufträge an, wenn man sich für den einen oder anderen Hersteller entscheidet.

Wer sind die Bieter?

Zum einen ist da das US-Unternehmen Lockheed Martin, dass den F-35-Kampfbomber anbietet. Zum anderen würde auch das europäische Airbus/BAE-Konsortium den Auftrag mit Kusshand übernehmen. Hier wird der Eurofighter „Typhoon“ angeboten. Diese beiden Unternehmen haben ihre Bewerbung längst und offiziell eingereicht.

Doch auch der französische Dassault-Konzern buhlt um diesen lukrativen Auftrag und schlägt als belgischen F-16-Nachfolger seine Rafale vor. Dassault hat sich nicht offiziell am Bieterverfahren beteiligt und setzt stattdessen auf direkte Gespräche mit der belgischen Bundesregierung. Am Dienstag war Dassault-CEO Eric Trappier persönlich in Brüssel um hier eine „strategische Partnerschaft“ zwischen Belgien und Frankreich vorzuschlagen.

Aufträge versprochen

Alle drei Rüstungsunternehmen haben in ihren Bewerbungen etwas gemeinsam: Sie bieten der Wirtschaft in Belgien lukrative Anschlussaufträge und Investitionen an, falls sich Regierung und Armee für den einen oder anderen F-16-Nachfolger entscheidet. Milliarden Euro bieten die Hersteller an, neue Arbeitsplätze und langfristige Unterhaltsaufträge für Firmen, die die Maschinen warten sollen.

Favorit in diesem Rennen soll bisher die amerikanische F-35 sein, doch will man in Brüssel noch prüfen, inwiefern man auf die französische Offerte noch eingehen kann. Dies und die beiden anderen Angebote werden von Expertengruppen analysiert und erst danach der belgischen Regierung und Bundesverteidigungsminister Steven Vandeput (N-VA) vorgelegt. Bis Juli soll der Vorgang über die Bühne gegangen sein, damit man sich der NATO gegenüber als treuer Partner der Verteidigungsallianz präsentieren kann.

AP2014

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