Kommunalwahl: Flanderns MP kandidiert nicht

Der flämische Ministerpräsident Geert Bourgeois (N-VA) will sich nach 42 Jahren nicht mehr in der Lokalpolitik engagieren. Er steht in seiner Heimatstadt Izegem bei den Kommunalwahlen im kommenden Oktober nicht als Kandidat zur Verfügung. „Man kann sich nicht 100 Prozent für die flämische Regierung und die Heimatstadt einsetzen“, so Bourgeois zur VRT NWS.

Bourgeois gehörte über vier Jahrzehnte dem Gemeinderat von Izegem an, war dort laut eigener Aussage die letzten Jahre aber nur noch selten anwesend. Sein Gemeinderatsmandat will der N-VA-Politiker in Zukunft icht mehr mit seiner Tätigkeit als Regierungschef Flanderns kombinieren. „So will ich nämlich keine Politik betreiben. Ich will konsequent bleiben“, so Bourgeois.

Bourgeois Parteifreund Jan Jambon, zur Zeit belgischer Bundesinnenminister, entschied sich da anders. Er kandidiert in Antwerpener Vorort Brasschaat wohl erneut als Spitzenkandidat für die N-VA.

Obschon es mal sein Traum war, Bürgermeister seiner Heimatstadt zu werden, verabschiede er sich mit einem guten Gefühl von der Lokalpolitik, so Bourgeois. „Ich war zu einem bestimmten Moment der beliebteste Politiker von Izegem und das obschon meine Partei nicht die größte war.“

„Wir müssen die Kommunen vergrößern und ihnen zusätzliche Kompetenzen geben“, so Bourgeois noch. „In Dänemark hat eine Gemeinde im Schnitt 55.000 Einwohner und sie ist auch das Gemeinwohl, die Bildung, die Krankenhäuser, usw. zuständig. Das könnte auch hierzulande ein Projekt für die nächste flämische Landesregierung werden.“

De Wever

2019 stehen auch in Flandern Neuwahlen an. Der amtierende flämische MP Bourgeois hält übrigens seinen N-VA Parteivorsitzenden Bart De Wever für „einen hervorragenden Ministerpräsidenten für Flandern“, sprich Nachfolger.

De Wever will nach eigenen Angaben aber an seinem Engagement in Antwerpen festhalten, wo er zum zweiten Mal Bürgermeister werden will.

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