Brüssel: Taxidemo gegen "unlautere Konkurrenz"

Am Dienstag haben erboste Brüsseler Taxifahrer in den Straßen der Hauptstadt mit einer Langsamfahr-Aktion gegen die ihrer Ansicht nach "unlautere Konkurrenz" von Seiten von Online-Mitfahrdiensten, wie Uber, demonstriert. Den rund 175 Brüsseler Taxis schlossen sich einige Kollegen aus Frankreich ab, so dass rund 200 Fahrzeuge den Verkehr in der Innenstadt teilweise lahmlegen konnten.

Einer der Gründe für die Taxidemo ist nach Ansicht der erbosten Fahrer die Tatsache, dass ihr Sektor von der Stadt und der Hauptstadt-Region streng reglementiert wird, während die Konkurrenz von Uber freie Hand hat, ihre Dienste über das Internet und über Apps anzubieten. Aus diesem Grunde hatten die Taxifahrer auf einem Fahrzeug symbolisch einen Sarg montiert, der den Untergang des Brüsseler Taxisektors darstellen sollte.

In langsamer Fahrt, ähnlich einem Trauerzug, fuhr eine Kolonne Taxis von der Innenstadt aus in Richtung Brüsseler Regionalparlament, um danach vor dem Amtssitz von Brüssels Ministerpräsident Rudy Vervoort (PS) anzuhalten. Wer an diesem Dienstag in der Brüsseler Innenstadt unterwegs sein musste, der hatte einen schweren Stand: Staus an den Reyerstunneln durch Bauarbeiten, erhöhtes Verkehrsaufkommen durch den Besucherandrang beim Brüsseler Autosalon und eben die Taxidemo.

Pierre Steenberghen, der Vorsitzende des Brüsseler Taxiverbandes, würde solche Aktionen eher lieber nicht durchführen, wie er gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion angab: "So etwas ist nicht unser Wunsch. Wir wissen als Taxifahrer nur allzu gut, was es bedeutet, im Verkehr festzusitzen. Doch wir brauchen absolut einen guten Taxiplan."

"2015 ist (Brüssels regionaler (A.d.R.)) Verkehrsminister Smet mit einem solchen Plan gekommen, doch der war völlig unannehmbar. Er wollte damals die Uber-Fahrer mit ihren eigenen Privatwagen legalisieren. Inzwischen hat er die Situation einfach verrotten lassen, denn ein Anbieter, wie Uber, hat sich einfach reformieren können und arbeitet heute mit Selbständigen."

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