Rekordzahl an Belgiern hat 2017 Schwarzgeld legalisiert

Mehr als 840 Belgier haben im vergangenen Jahr ihr Schwarzgeld freiwillig beim Finanzamt gemeldet. Insgesamt handelt es sich um einen Betrag von fast 600 Millionen Euro. Das ist gut drei Mal mehr als im Jahr 2016. Die Zahlen stammen aus dem Finanzministerium.

Haben Sie schon mal Schwarzgeld am Staat vorbeigeschmuggelt? Wenn ja, wären Sie in guter Gesellschaft. Doch letztes Jahr haben sich auch viele Belgier freiwillig beim Finanzamt gemeldet und ihr Schwarzgeld angemeldet: 842 Steuersünder, darunter allein im Dezember 391.

Im gesamten Jahr 2016 waren die Selbstanzeigen (314) niedriger als im Dezember 2017. Das liegt vielleicht weniger am schlechten Gewissen der Steuerhinterzieher als an den steigenden Bußgeldtarifen. So ist der Tarif für die Legalisierung von verjährter Steuerhinterziehung seit dem 1. Januar von 37 auf 38 Prozent gestiegen. Auf nicht verjährte Einkünfte ist das Bußgeld von 22 auf 23 Prozent angehoben worden.

Auch tauschen die Länder stets mehr finanzielle Daten untereinander aus. Damit ist es schwieriger geworden, Schwarzgeld im Ausland zu verstecken.

Finanzminister Johan Van Overtveldt fasst drei Hauptgründe für den Anstieg der Selbstanzeigen zusammen. Als erstes nennt auch er die steigenden Bußgeld-Tarife. "Die Bußgelder, die die Steuersünder bezahlen müssen nehmen mit der Zeit zu", so Van Overtveldt. Ferner funktioniert der internationale Austausch von Daten besser und ist effizienter. "Das erhöht den Druck auf eine Legalisierung", so der N-VA-Minister. Und als dritten Grund führt er an, dass im Gegensatz zu früher nun auch verjährtes Kapital in die Legalisierungsmaßnahme eingehe.

Von dem angemeldeten Geld fließt mehr als ein Drittel in die Staatskasse.

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