Staatsminister Philippe Maystadt verstorben

Der frühere belgische Finanzminister und ehemalige Vorsitzende der frankophonen Christdemokraten PSC (heute CDH), Philippe Maystadt (Foto) ist am Donnerstag im Alter von 69 Jahren verstorben. Maystadt erlag einer seltenen Lungenkrankheit. Zuletzt war der Staatsminister Vorsitzender der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Philippe Maystadt, geboren in Petit-Rechain bei Verviers in der Provinz Lüttich, war von 1977 bis 1991 und 1998 bis 1999 Abgeordneter Ersten Kammer im belgischen Parlament. Bei seiner Partei, den frankophonen Christdemokraten PSC (heute CDH) war er 1978 und 1979 politischer Sekretär . Zeitgleich war er Mitglied des Wallonischen Wirtschaftsrats (CERW). Danach wurde Maystadt Staatssekretär im Ministerium der Region Wallonne. Von 1980 bis 1995 war der Christdemokrat Mitglied des Rates der Französischen Gemeinschaft.

Ab 1980 war er außerdem regionaler wallonischer Minister für öffentliche Verwaltung, Wissenschaftspolitik und Umwelt und ein Jahr später dort Minister für Haushalt, Wissenschaftspolitik und Finanzplanung. Maystadt wechselte danach in die belgische Bundespolitik und war ab 1985 Wirtschaftsminister, ab 1986 Vizepremier- und Außenminister, ab 1988 Finanzminister und ab 1995 Vizepremier-, Finanz- und Außenhandelsminister der belgischen Bundesregierung.

1998 verließ Maystadt die Regierungsgeschäfte und wurde von 1998 bis 1999 Vorsitzender seiner Partei. 1989 wurde er daneben Professor für Recht und Kriminologie an der Université Catholique de Louvain (UCL) in Louvain-la-Neuve (Wallonisch-Brabant). Maystadt war auch international aktiv und arbeitete von 1993 bis 1998 als Vorsitzender des Interim-Komitees des Internationalen Währungsfonds (IWF) und später, von 2000 bis 2011 auch als Vorsitzender der Europäischen Investitionsbank (EIB).

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