Provinz Limburg rüstet gegen Rockerbanden auf

Die flämische Provinz Limburg eröffnet ein Informations- und Fachberatungszentrum rund um das Thema organisiertes Verbrechen. Bürgermeister von betroffenen Städten und Gemeinden sollen sich an dieses Zentrum wenden können, wenn sie Fragen haben. Vor allem Motorradclubs sorgen in Limburg für Probleme, auch wenn sie als Clubs an sich nicht illegal sind.

In der Provinz Limburg haben sich viele Motorrad- und Rockerclubs niedergelassen und alle beschäftigen sich „im Nebenerwerb“ gerne mal mit kriminellen Aktivitäten bei denen auch nicht vor Gewalt zurückgeschreckt wird. Von den Hells Angels über die Outlaws bis hin zu Satudarah oder No Surrender haben alle namhaften Rockerclubs Chapter in Limburg.

Werden sie kriminell, sind auch sie nicht vor Strafen von Seiten der Polizei oder der Justiz sicher. Doch vor allem die Bürgermeister von betroffenen Gemeinden brauchen mehr Hintergrund zu diesem Bereich. Diesen will das ARIEC genannte Informationszentrum zur organisierten Kriminalität den Stadt- oder Gemeindeverwaltungen liefern. Hier können Gesetze und Regelungen erklärt werden, oder auch Urteile aus den verschiedensten Ebenen der Justiz bis hin zum Staatsrat in Brüssel.

Das Zentrum verfügt über Erkenntnisse in diesem Bereich und gibt diese an die kommunalen Verantwortlichen weiter und zwar so spezifisch wie möglich. Inspirieren ließen sich die Provinzbehörden in Limburg von den Niederlanden, wo solche Zentren zur organisierten Kriminalität in Stadt und Land bereits Erfahrung haben (auch dort muss man sich seit vielen Jahren mit dem Phänomen Motorradrocker herumschlagen).

Eines wollen sich die Limburger in den Niederlanden ganz besonders abgucken und zwar Wege, mit denen man es den Rockern so schwer wie möglich machen kann, so die Zentrumsleiterin Annemie De Boye: „Wenn eine Rockerbande einen Saal mieten will, dann raten die Bürgermeister den Saalbetreibern mit Argumenten davon ab und machen so deutlich, dass sie nicht erwünscht sind.“

In Kürze wird ein ähnliches Zentrum auch in Antwerpen und mittelfristig auch in der wallonischen Hauptstadt Namür eröffnet.

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