Westflamen klagen gegen Kernkraftwerk in Gravelines

Einwohner der Provinz Westflandern haben bei der französischen Polizei eine Klage gegen das Kernkraftwerk im nordfranzösischen Gravelines eingereicht. Auch in anderen Gegenden Frankreichs haben Grenzbewohner aus Deutschland, Luxemburg und der Schweiz offiziell - und mit der Unterstützung von Greenpeace - geklagt.

Die Aktivisten aus Westflandern sind am Samstagmorgen mit dem Bus von Oostende nach Duinkerke gefahren, wo sie, zusammen mit französischen Bürgern, eine Klage gegen die französische Regierung und gegen den Betreiber EDF eingereicht haben. Als Grund geben sie die Gefährdung menschlichen Lebens an.

Das Kernkraftwerk liegt zwischen Duinkerke und Calais und ist mit 6 Reaktoren von je 900 Watt eines der größten in ganz Westeuropa.

Gravelines allein produziert das Äquivalent der insgesamt in den belgischen Meilern von Doel und Tihange produzierten Atomenergie. Die Anlage ist eine der ältesten in Frankreich; die Reaktoren wurden Anfang der 1980er Jahre in Betrieb genommen und sind mittlerweile zwischen 30 und 35 Jahre alt. Die französische Regierung will die Betriebsdauer jetzt verlängern und bereitet den Bürgern mit dieser Politik große Sorgen.
 

Gravelines liegt ca. 30 km von der belgischen Grenze entfernt. Eloi Glorieux von Greenpeace warnt vor den Folgen einer Atomkatastrophe: “… in Westflandern fallen die ersten Opfer. Angesichts der Windgeschwindigkeiten an der Küste, ist die radioaktive Wolke direkt an der Grenze."

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