In Belgien fehlt der Handwerker-Nachwuchs

Nach einer Studie im Auftrag der Selbständigen-Gewerkschaft NSZ in Belgien fehlt es an Nachwuchs im hiesigen Handwerk. Inzwischen befürchtet dieser Sektor das langsame Sterben des Handwerks in unserem Land. Über die Hälfte der Arbeitgeber im Handwerk in Belgien ist über 50 Jahre alt, doch der Nachwuchs, der den Bestand erhalten soll, fehlt weitgehend auch hier.

Eine Woche vor dem „Tag des Handwerks“ in Belgien, der am Sonntag, den 3. Dezember begangen wird, befragte die NSZ 226 Teilnehmer dieser Aktion zur Zukunft dieses Sektors.

Dabei kam heraus, dass 56 % aller handwerklichen Unternehmer in unserem Land älter als 50 Jahre sind, dass 37 % aller belgischer Handwerker länger als 25 Jahre im Beruf ist und dass sieben von 10 dieser Handwerker glauben, dieser Wirtschaftsbereich braucht junges und jugendliches Engagement.

Christine Mattheuws, die Vorsitzende der Selbständigen-Gewerkschaft NSZ, sagte am Wochenende gegenüber einigen Sonntagszeitungen, dass eine Verjüngung im Handwerk dringend erforderlich sei: „Wir schlagen vor, dass jeder junge Mensch unter 25 - mit oder ohne Diplom, Student oder Arbeitsuchender - von einem Steuervorteil und einem Bonus bei einem Praktikum profitieren soll, so wie das bereits bei Lehrlingen in der Ausbildung der Fall ist.“

Doch auch bei den Handwerkern selbst braucht es eine Mentalitätsänderung, denn nur rund ein Drittel der hiesigen Handwerksbetriebe bilden auch aus.

Hinzu kommt noch, dass bei weitem nicht alle Kinder von Handwerkern bereit dazu sind, den elterlichen Betrieb weiterzuführen - auch nicht bei guter wirtschaftlicher Voraussicht und/oder Auftragslage.

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