Flandern braucht Fachlehrer und verkürzt Master "Lehramt"
Bislang konnten Studenten in Flandern nur nach ihrem abgeschlossenen Master an einer Lehrerausbildung beginnen. Ein Absolvent der Geschichte musste nach einem Studium von vier Jahren noch ein Jahr zusätzlich Pädagogik folgen. Künftig soll es möglich sein, gleich zu Anfang des Bachelorstudiums einige Pädagogikfächer zu integrieren und später ein Master "Pädagogik" zu folgen. Die Lehramtsausbildung verkürzt sich dadurch um ein halbes Jahr. Ein Absolvent der Geschichte ist damit in viereinhalb Jahren anstatt fünf ein diplomierter Lehrer.
Auch in den meisten anderen Fächern wird die Ausbildungszeit verkürzt. Ein Absolvent der Mathematik, der zudem eine Lehrerausbildung folgen möchte, muss derzeit im besten Fall sechs Jahre studieren. Ab September 2019 kann er das in fünf Jahren.
Lediglich Sprachen- und Literaturstudenten ist es nicht möglich, schneller ihr Studium zu absolvieren. Hier dauert der Lehramts-Master nicht eineinhalb Jahre sondern weiterhin zwei Jahre, da zwei Sprachen plus pädagogische Kenntnisse verlangt werden.
Die Reform wurde notwendig, denn in den kommenden Jahren werden jährlich 6.000 zusätzliche Ganztags-Lehrkräfte gebraucht. Doch nicht nur die Quantität muss erhöht werden. Indem sich die Studenten von Anfang an, für den Beruf des Lehrers entscheiden, soll auch die Qualität des Lehrens verbessert werden.
Sowohl die Universitäten als auch Verantwortliche im Bildungswesen reagierten eher positiv auf die Reform. Nur mache ihnen Sorgen, dass sie die Ausbildung schon so bald ausfüllen müssten.