"Brüssel, ein wahres Schlachtfeld"

Plötzlich seien rund 100 Menschen hereingestürmt und hätten angefangen, alles zu zertrümmern, erzählt der Betreiber eines Brüsseler Nachtshops, der Augenzeuge der Ausschreitungen marokkanischer Fußballfans in Brüssel wurde. Auch der Journalist und Fotograf Yassine Atari erzählt, was er gesehen hat. "Es war ein wahres Schlachtfeld." Kritisiert wird zudem die Abwesenheit der Polizei.

"Als wir ankamen, haben wir mehrere Menschen gesehen, die einen Nachtshop plünderten. Sie gingen brutal vor, das Schaufenster des Geschäfts wurde mit Verkehrsschildern eingeschlagen. Sie stahlen Getränkeflaschen und nahmen Zigaretten mit. Sie haben alles kurz und klein geschlagen. Danach versuchten sie, die Geschäfte anzuzünden", erzählt der Augenzeuge und Fotograf Atari, der einige Fotos hiervon auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat (Fotos).

"Später sah ich auf der Lemonnierlaan ein brennendes Fahrzeug mitten auf der Straße. Fenster waren eingeschlagen und sie hatten versucht, Geldautomaten aus der Mauer zu brechen. Es war ein wahres Schlachtfeld. Es lagen einige brennende Matratzen herum. Als ich ankam, habe ich keine Polizei gesehen. Menschen haben telefoniert, um Hilfe zu holen, aber es tauchte keine Polizie auf. Ich habe nur einen Polizeihubschrauber gesehen, der über der Stadt kreiste."

"Menschen heulten und standen unter Schock. Das war heftig."

"Ich habe die Polizei gerufen, aber die kam nicht"

Auch der Betreiber eines betroffenen Nachtshops stand unter Schock. Der Mann sei angesichts so viel Gewalt machtlos gewesen, sagt er. "Ich habe sie angefleht, damit aufzuhören, aber sie hörten nicht auf und zerstörten alles. (...) Sie wollten mich umbringen, aber ich war hinter meiner Ladentheke sicher."

Auch er kritisiert die Behörden und dass weit und breit keine Polizei zu sehen gewesen sei, um ihn zu schützen. "Alles ist kaputt. Ich rief die Polizei, Familie und Freunde an, aber die Polizei kam nicht. Wären sie direkt gekommen, wären diese Leute abgezogen. Aber die Beamte kamen einfach nicht."

"Ich habe vier Kinder und versuche, Geld zu verdienen. Ich bezahle Steuern, aber habe im Gegenzug keinen Schutz erhalten."

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