Unruhen in Brüssel - Innenminister will, dass Verantwortliche hierfür bezahlen

Bei Unruhen in der Brüsseler Innenstadt nach der Qualifikation von Marokko für die Fußball-WM 2018 sind in der Nacht 22 Polizeibeamte verletzt worden. Derartige Ausschreitungen seien "inakzeptabel", äußerte sich der Innenminister Jan Jambon (N-VA) hierzu am Sonntagmorgen auf Twitter. Es lägen Bilder von Überwachungskameras von den Unruhen vor. Wer Verstöße begangen habe, werde dafür büßen müssen, fügte der Minister im VRT-Radio an.

Eine derartige Aggression in der Innenstadt Brüssels könne man nicht hinnehmen. Die Gesellschaft funktioniere nur mit Respekt, auch vor Polizisten, die sich nachts für die Sicherheit einsetzten, schreibt Jambon auf dem sozialen Medium Twitter.

Die Zusammenstöße haben sich kurz nach dem WM-Qualifikationsspiel Marokkos gegen das Team der Elfenbeinküste ereignet. Bei den Unruhen sind 22 Polizisten verletzt worden. Laut Polizeiangaben seien rund 300 Menschen beteiligt gewesen. Auch ein Passant wurde verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Es ist allerdings noch nicht ganz klar, ob die Person an den Unruhen beteiligt war. Ferner wurden Autos angezündet, Geschäfte geplündert und Straßenmobiliar beschädigt.

"Das ist eine sehr schwere Bilanz, vor allem für ein Fußballspiel, das in Afrika ausgetragen wurde", reagierte Jambon am Morgen im Radio.

"Wir stellen regelmäßig fest, dass sich bestimmte Menschen gegen die Ordnungshüter stellen", betonte der Minister weiter. "Dass eine derartige Gelegenheit für Vandalismus und inakzeptable Taten genutzt wird, ist ein Grundproblem. Wir müssen uns ernsthafte Fragen hierzu stellen."

Jambon sagte auch noch, dass die Täter auf der Grundlage der Kamerabilder aufgespürt würden. "Wer Verstöße begangen hat, wird dafür bezahlen müssen. Daran geht kein Weg vorbei." 

Vorerst ist noch niemand festgenommen worden, aber die Polizei wertet die Bilder der Überwachungskameras in der Gegend aus, um die Täter zu identifizieren.

Jambon verteidigt Polizei

Die Brüsseler Polizei wurde vor allem von den Händlern dafür kritisiert, dass sie erst spät eingegriffen habe. Jambon will nun, dass die Polizeireaktion untersucht wird. Gleichzeitig stellt er sich hinter die Polizei: "Für die Händler erscheint jede Sekunde, in der die Polizei noch nicht da ist, eine Ewigkeit. Doch jetzt der Polizei die Schuld für Unruhen in die Schuhe zu schieben, die durch jede Menge Gesindel angezettelt wurden, geht zu weit."

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