Killer von Brabant: Was wusste die Gendarmerie?

Nach Meldungen einiger flämischer Tageszeitungen soll ein ehemaliger Beamter der belgischen Gendarmerie eine Aussage zum 9. November 1985 gemacht haben, dem Tag des blutigen Anschlags der Killerbande von Brabant auf ein Delhaize-Warenhaus in Aalst (Foto). Damals kamen 8 Menschen ums Leben und viele weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Der Ex-Gendarm weist mit seiner Aussage auf frühere Vorgesetzte…

Seit Beginn der Anschlagswelle in Flämisch- und Wallonisch-Brabant in den 1980er-Jahren wurden die Supermärkte und Warenhäuser während der Öffnungszeiten bewacht, so auch der Delhaize-Markt in Aalst am 9. November 1985. Hier beobachteten zwei schwer bewaffnete Gendarmen das Geschehen aus einem Streifenwagen vom Typ Renault R4 das Geschehen, wie die Tageszeitungen De Morgen und Het Laatste Nieuws in ihren Donnerstagsausgaben schreiben.

Doch nur kurze Zeit vor Ladenschluss um 20 Uhr erhielt der diensthabende Dienststellenleiter der Gendarmerie-Wache von Aalst von höherer Stelle her die Anordnung, den R4 abzuberufen. Wiederum nur kurze Zeit später kam der mittlerweile berüchtigte VW Golf GTI der Brabanter Killerbande an - die Folgen sind bekannt.

Der ehemalige Gendarm hatte sich damals bereits die Frage gestellt, ob dies Zufall war oder nicht. Doch mit seiner Aussage hat er bis zum 15. Oktober dieses Jahres gewartet, zu einem Zeitpunkt also, an dem der bisher nicht aufgeklärte Fall der Killer von Brabant durch neue Hinweise wieder in die Schlagzeilen und in den Fokus der Ermittlungen gelangte. Laut De Morgen könnten die Aussagen des ehemaligen Gendarmen folgendermaßen zusammengefasst werden: „Der Angriff in Aalst war ein ‚inside job‘ der Gendarmerie“.

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