Ehrenbürgerschaft von Suu Kyi aufgehoben

Der Gemeinderat von Sint-Lambrechts-Woluwe in der Region Brüssel-Hauptstadt hat die Ehrenbürgerschaft der Regierungschefin Myanmars, der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi (Foto) aufgehoben. Suu Kyi steht international in der Kritik, weil sie sich zur Verfolgung der moslemischen Rohinga-Minderheit in ihrem Land nicht äußert. Suu Kyi war seit 2007 Ehrenbürger der Brüsseler Gemeinde.

Sint-Lambrechts-Woluwe verlieh Aung San Suu Kyi vor 10 Jahren die Ehrenbürgerschaft wegen ihren Kampf für Demokratie und Menschenrechte in Myanmar, früher Birma. Doch diese Ehrenbezeugung von Sint-Lambrechts-Woluwe ist seit dieser Woche Geschichte.

 

Der Gemeinderat kritisiert damit das Stillschweigen der Politikerin und Diplomatin gegenüber der Verfolgung der Rohinga in ihrem Land. Sie möge die beliebteste Politikerin Myanmars sein, so verlautet aus dem Kabinett von Bürgermeister Olivier Maingain (Défi), doch ihr Schweigen lasse „eine negationistische Haltung“ seien.

Seit Wochen sind hunderttausende Rohinga auf der Flucht vor der Gewalt in ihrem Land, woran auch die Armee Myanmars einen hohen Anteil hat, wie inzwischen international bekannt ist.

In Erwartung eines Urteils von Seiten der internationalen Gemeinschaft zur präzisen Rolle Aung San Suu Kyis in dieser Sache, sei die Ehrenbürgerschaft aufgehoben, verlautete weiter aus dem Rathaus von Sint-Lambrechts-Woluwe. Bei den Vereinten Nationen in New York war in diesem Zusammenhang auch die Rede von „ethnischer Säuberung“ und von „Genozid“.

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