Löwener Forscher finden neuen Abwehr-Mechanismus gegen bakterielle Infektionen

Bevor eine klassische Aktivierung des Immunsystems stattfindet, um den Körper vor bakteriellen Infektionen zu schützen, tritt unabhängig davon in den lokalen Zellen bereits ein Abwehrmechanismus in Aktion. Das haben Forscher des Labors für Ionenkanal-Forschung der KU Löwen entdeckt. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift 'Nature Communications' veröffentlicht.

Das Forscher-Team unter Leitung von Professor Karel Talavera untersuchte, wie Lungenzellen reagieren, wenn sie mit Bakterien in Kontakt kommen. Sobald der Körper mit einer bakteriellen Lungeninfektion konfrontiert wird, werden diese typischen Oberflächenmoleküle unmittelbar durch Zellen an der Oberfläche der Atemwege erkannt.

"Diese Zellen senden unserem Immunsystem das Signal, aktiv zu werden.", erklärt Talavera.

Neue Forschungen zeigen, dass noch bevor unser Abwehrsystem mit voller Kraft arbeitet, Aktivitäten in den lokalen Zellen stattfinden. "Die TRPV4-Ionenkanäle in den Zellen der Atemwege spielen hierbei eine wichtige Rolle. Sobald diese geöffnet sind, fließt Kalzium hinein, wodurch innerhalb weniger Minuten eine ganze Reihe antibakterieller Reaktionen entstehen", so Talavera.

"Diese Studie zeigt, dass unser Körper nicht nur über das klassische Immunsystem auf bakterielle Infektionen reagiert. TRPV4-Ionenkanäle spielen als erster Verteidigungsmechanismus eine wichtige Rolle. Vielleicht können wir diese Kanäle bei der Entwicklung von Behandlungen bakterieller Infektionen einsetzen", sagt Talavera.

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