Asbest in Putzmittel flämischer Reinigungsfirmen

Ein Dutzend Industriefirmen in Flandern haben Reinigungsmittel gekauft, die krebserregendes Asbest enthalten. Ihnen wurde geraten, das Mittel nicht zu verwenden.

Vier flämische Reinigungsbetriebe hatten vor kurzem ein industrielles Putzmittel von einem Unternehmen im niederländischen Dordrecht gekauft. Sie verkauften das Mittel an ein Dutzend Kunden in Flandern weiter. Das Putzmittel scheint aber mit Asbestfasern verunreinigt zu sein. Asbest ist äußerst krebserregend. 

Das flämische Umweltamt hat eine Untersuchung veranlasst. Die Arbeitsinspektion ist inzwischen auch eingeschaltet worden.

"Wir haben ein Dutzend Unternehmen kontaktiert, in denen das Mittel benutzt wurde", sagt Brigitte Borgmans von der Umweltabteilung. "Das Produkt darf nicht mehr benutzt und auch nicht mehr geöffnet werden. Falls noch Verpakkungen offen sind, müssen sie luftdicht verschlossen werden." Kommende Woche soll darüber beraten werden, wie man das Produkt sicher abtransportieren kann.

Bangen in den Niederlanden

In den Niederlanden haben möglicherweise 140 Firmen mit dem Mittel gearbeitet. Es handelt sich zumeist um große Industrieunternehmen, unter anderen Schiffsbauern. Mehrere dieser Unternehmen haben ihre Arbeit vorerst eingestellt und die Belegschaft nach Hause geschickt.

Die Asbestkonzentration in dem Mittel soll sehr gering sein, aber niederländische Inspektionsdienste gehen davon aus, dass Arbeiter dem Asbest ausgesetzt wurden. Spezielle Asbestsanierungsfirmen sind dabei, die Mittel zu entsorgen.

Noch ist unklar, wie die Asbestfasern in die Reinigungsmittel gelangen konnten.

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