Große Moschee: "Bezug zu Saudi-Arabien kappen"

Der Parlamentsausschuss zu den Anschlägen vom 22. März 2016 auf Brüssel und Zaventem empfiehlt der belgischen Bundesregierung, das Abkommen mit Saudi-Arabien zur Finanzierung der Großen Moschee von Brüssel aufzukundigen. Saudi-Arabien finanziert das Islamische Kulturzentrum (ICC) seit den 1960er Jahren.

1969 schloss der belgische Staat ein Abkommen mit Saudi-Arabien zur Nutzung und Finanzierung der Großen Moschee von Brüssel, das damit zum ICC wurde. Doch heute kommt der Parlamentsausschuss zu den Anschlägen vom 22. März 2016 auf den Flughafen von Zaventem und auf eine U-Bahn in der Innenstadt zum Schluss, dass diese Finanzierung nicht mehr transparent ist. Dazu sagt der Ausschussvorsitzende Patrick Dewael:

"Wir haben festgestellt, dass die Finanzierung des ICC aus Saudi-Arabien überhaupt nicht transparent ist und haben auch festgestellt, dass die Moschee nichtszu unseren Regeln zu den Menschenrechten, zur Gleichheit von Mann und Frau und zu unserem Grundgesetz weiß."

Aus diesem Grunde empfieht der Ausschuss der Bundesregierung, das Abkommen mit Saudi-Arabien dahingehend zu prüfen, daß es aufgehoben werden kann.

Damit will der Ausschuss aber nicht die Verbindung zur islamischen Welt in Belgien abbrechen, sondern rät zu einem Weg, über den alle "positiven Kräfte in der Moslemgemeinschaft" aus der Großen Moschee in Brüssel ein Zentrum zu machen, dass für alle Teile der Gesellschaft repräsentativ ist.

In einer ersten Reaktion kündigte Bundesinnenminister Jan Jambon (N)VA) an, der Großen Moschee von Brüssel die Konzession aberkennen zu wollen. Er gab an, die Empfehlungen des Parlamentsausschusses „minutiös“ ausführen zu wollen.

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