TUI fly vor Gericht

Rund 80 Passagiere haben den Reiseveranstalter TUI fly verklagt. Den Fluggästen zufolge sei die Flugzeit auf dem Papier häufig länger als sie in Wirklichkeit betrage.

Die Passagiere verdächtigen TUI einer absichtlich längeren Flugzeit-Angabe auf den Tickets, um im Falle von Verspätungen Schadensersatzleistungen zu entgehen.

Ab einer verzögerten Ankunftszeit von drei Stunden am Ziel, haben die Passagiere nach europäischem Recht, Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung.

Ralph Pais von der Anwaltskanzlei 'Claim it', die im Namen von Passagieren Schadensersatzforderungen stellt, sagt, dass TUI eine rote Linie überschritten habe. TUI füge 45 bis 60 Minuten an die Ankunftszeit hinzu, so Pais. Nur auf den Tickets der Kunden unterscheide sich die Flugzeit. Den Flughafeninstanzen und der staatlichen belgischen Flugsicherung Belgocontrol gebe TUI fly hingegen die tatsächliche Ankunftszeit weiter.

TUI fly behauptet wiederum, dass die Gesellschaft nicht gesetzeswidrig handele. Nach Auffassung des Unternehmens werde auf dem abgedruckten Flugticket ein Spielraum für mögliche Vespätungen berechnet.

Die Anwaltskanzlei verstehe zwar, dass Airlines eine kleine Marge von etwa zehn Minuten oder einer Viertelstunde einbauten und sei damit durchaus einverstanden, doch die Margen von TUI fly stünden in keinem Verhältnis hierzu. Es handele sich um unlautere Geschäftspraktiken, beschließt Pais.

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