Brüssel: Debroux-Viadukt teilweise gesperrt

In der Nacht zum Samstag haben die regionalen Brüsseler Verkehrsbehörden den Herrmann-Debroux-Viadukt (Foto) zwischen der Metrostation Beaulieu und der Kreuzung am Waverse Steenweg sperren müssen. Bei einer Kontrolle sind dort Schäden an der Betonstruktur festgestellt worden. Damit ist eine wichtige Verkehrsachse aus dem Brüsseler Umland in Richtung Zentrum bis midnestens Donnerstag unterbrochen. Inzwischen empfiehlt der Mobilitätsverband Touring Ausweichrouten. Die Bahn will zusätzliche Züge einsetzen.

Der 1973 gebaute Herrmann-Debroux-Viadukt ist quasi das letzte Teilstück der Verbindung Oudergem und Autobahn E411 in Richtung Brüsseler Innenstadt. Er gehört zu einem wichtigen Einfahrtsweg aus Richtung Südosten im Brüsseler Umland ins Zentrum.

Seit Samstagmorgen sitzt die Verkehrsbehörde Brüssel Mobilität gemeinsam mit der Gemeinde Oudergem und der lokalen Polizeizone zusammen, um die Umleitungen zu planen. Der Viadukt ist an seiner schadhaften Stelle bis mindestens Mittwoch nicht befahrbar. Spätestens Montagfrüh, wenn der morgendliche Berufsverkehr beginnt, muss ein Verkehrs- und Umleitungsplan stehen.

Zunächst wird der Verkehr aus Richtung Oudergem an der Kreuzung an der Metrostation Beaulieu über die Beaulieulaan umgeleitet und in Richtung Oudergem über den Waverse Steenweg. Normalerweise befahren an Werktagen bis zu 50.000 Autos diesen Viadukt.

Tunnel wieder befahrbar

Die drei Brüsseler Straßentunnel am Jubelpark, in Tervuren und an der Wetstraat sind nach einigen Stunden Sperre am Freitagabend wieder für den Verkehr freigegeben worden. Die Tunnel waren am frühen Freitagabend in Richtung Zentrum gesperrt worden, nach dem Betonstücke auf die Fahrbahn gefallen waren. Noch vor 22 Uhr am Freitagabend waren die Schäden behoben und der Verkehr konnte wieder freigegeben werden.

Touring empfiehlt Ausweichrouten

Über den Herrmann-Debroux-Viadukt erreichen auch die Autofahrer aus Richtung Süden, z.B. aus Namür oder Wavre, die belgische Hauptstadt. Das bedeutet, dass auch viele Berufspendler aus weiterer Entfernung ihren Weg finden müssen. Der Mobilitätsverband Touring empfiehlt jetzt einige Ausweichrouten. Da wären zunächst der Weg über Tervueren ab der Leonard-Kreuzung am Jubelpark vorbei.

Eine weitere Touring-Empfehlung ist der Weg über Groenendael ebenfalls ab der Leonard-Kreuzung. Doch hier sollen die Autofahrer den Ring bis Waterloo nehmen, um dann hinter der Groenendael-Brücke am Zonienwald ins Brüsseler Zentrum zu fahren. Eine dritte Möglichkeit wäre Groenendael via Jezus-Eik auf der Autobahn zu erreichen, um dann via Waterloo und Lorrainedreef ins Zentrum zu gelangen. Auf jeden Fall sollte man Ter Hulpen vermeiden, denn da lauert auch eine Baustelle…

Die Bahn bietet Alternativen

Die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB will angesichts des drohenden Verkehrschaos durch die Sperrung des Herrmann-Debroux-Viadukts während des Stoßzeiten zusätzliche Züge zwischen Namür und Brüssel einsetzen. Bundesverkehrsminister François Bellot (MR) bat indessen die Gewerkschaften der Eisenbahner, an deren Aktions- und Streiktag am kommenden Dienstag auf eine Blockade dieser Bahnverbindung doch bitte zu verzichten.

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