Neues Gesetz bekämpft Designerdrogen

Designerdrogen, hunderte verschiedener Arten von synthetischen Drogen, konnte man bis heute einfach und legal über das Internet kaufen. Mit einem neuen Gesetz in Belgien wird dem nun ein Riegel vorgeschoben. 'Das ist auch notwendig, denn in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind bereits sechs Konsumenten an Designerdrogen gestorben. Mit ihnen werden die Wirkungen von klassischen Drogen wie Kannabis oder XTC nachgeahmt, aber sie sind viel stärker und dadurch gefährlicher.

Der Inhalt der Designerdrogen-Päckchen ähnelt häufig den bekannten klassischen Drogen wie Cannabis. Doch die synthetische Variante ist meistens kein Cannabis, sondern zum Beispiel synthetisches weißes Puder. "Sie kaufen das synthetische weiße Puder, synthetische Cannabinoide und vermischen sie mit Kräutern, um dem Benutzer das Gefühl zu vermitteln, dass es sich um Cannabis handelt. Doch darin sind synthetische Canabinoide enthalten, die viel stärker sind", erklärt die Toxikologin Sarah Wille.

Peter Blanckaert vom wissenschaftlichen Gesundheits-Institut fügt hinzu: "Meistens sind sie auch noch in sehr bunten Päckchen verpackt. Und haben anziehende Namen. Und wenn man dann als Benutzer auch noch die Botschaft mitbekommt, das sei legal, denkt man sich, es sei weniger gefährlich." Doch das sei absolut falsch. Es handele sich gar um lebensgefährlich Stoffe, betont Blanckaert.

Sechs Tote gab es allein in diesem Jahr infolge solcher Drogen, von denen es hunderte verschiedene Sorten gibt. Doch bislang waren sie in Belgien tatsächlich legal.

"Früher gab es eine Liste mit verbotenen Mitteln, so genannten Drogen", unterstreicht die Gesundheitsministerin Maggie De Block. "Wenn ein Mittel dort nicht aufgeführt war, konnten Polizei und Justiz nichts machen.

Kriminelle nutzten das aus. Sie veränderten die Grundstruktur von zum Beispiel Amphetaminen und stellten daraus ein neues legales Mittel her.

Doch mit dem neuen Gesetz wird nicht mehr der Name, sondern die Grundstruktur der Drogen in die Liste aufgenommen. Damit sind mit einem Mal hunderte Designerdrogen verboten.

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