Bis zu 9 Jahre Haft für nigerianische Menschenschmuggler

Das Strafgericht von Brügge hat am Mittwoch die Urteile gegen die Mitglieder eines nigerianischen Menschenschmuggler-Rings verkündet. Die beiden Hauptangeklagten wurden wegen Menschenhandels, Menschenschmuggels und Zwangsprostitution zu 8 und 9 Jahren Haft verurteilt.

Sechs weitere Mitglieder der Bande wurden ebenfalls für schuldig befunden. Sie erhielten hohe Haftstrafen von bis zu 6 Jahren.

Insgesamt schmuggelte die Bande aus sechs Männern und zwei Frauen 25 junge Nigerianerinnen, darunter ein 17-jähriges Mädchen, mit dem Boot über das Mittelmeer nach Antwerpen und Ostende. Dort wurden die Frauen zur Prostitution gezwungen. Sie mussten der Bande den Betrag der Reise erstatten, indem sie sich prostituierten. Insgesamt betrug der Gewinn, den der Schmugglerring dabei machte, 700.000 Euro.

Die Bande arbeitete vor allem von Antwerpen aus. Mit Hilfe von zwei illegalen Taxifahrern wurden die jungen Frauen nach Ostende zu Kundentreffen in Hotels gebracht. In einem dieser Hotels hatte die Polizei der Bande im Januar eine Falle gestellt, so dass sie größtenteils hochgenommen werden konnte. Ihre Gewinne wurden beschlagnahmt. Drei Opfer erhielten einen Schadensersatz von insgesamt 28.500 Euro.

Erst im Mai war in Brüssel ein großes nigerianisches Netzwerk von Menschenhändlern im Protstitutionsmilieu ausgehoben worden. Rund dreißig junge Mädchen wurden damals gerettet und fünf Verdächtige festgenommen.

Auch diese Mädchen wurden mit Voodoo-Techniken einer nigerianischen Zuhälterin gebrainwasht. Die Frau soll sich in den vergangenen Jahren im Brüsseler Prostitutionsmilieu hochgearbeitet haben und jetzt an der Spitze des Netzwerks stehen.

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