Arbeitsniederlegung und neue Vorschläge bei Volvo Cars in Gent

Bei Volvo Cars in Gent liegt die Produktion noch immer still. Die Nachtschicht hatte ihre Arbeit niedergelegt. Und auch die Mehrzahl der Arbeiter der Frühschicht (die am gestrigen Montag mit Protestaktionen begann) weigerte sich, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Inzwischen haben Direktion und Gewerkschaften jedoch einen neuen Vorschlag erarbeitet.

Gewerkschaften und Direktion hatten bis drei Uhr morgens verhandelt, ohne jedoch zu einem Ergebnis zu kommen. An diesem Dienstagmorgen setzten sie sich erneut an den Verhandlungstisch und haben einen Vorschlag von gestern überarbeitet.

Die Direktion verspricht, der Belegschaft besser zuzuhören. Es sollen künftig Beratungen zu Problemen in kleinen Gruppen stattfinden. Am gestrigen Montag war entschieden worden, die Geschwindigkeit des Fließbandes zu senken. An diesem Dienstag hat man sich darauf geeinigt, die Geschwindigkeit vorübergehend noch weiter zu drosseln. Auch 140 Leiharbeiter dürfen bis Anfang 2018 bleiben. Ferner wurden Absprachen zum Abfeiern von Überstunden getroffen.

Der Frühschicht sind die neuen Vorschläge bereits vorgelegt worden. Jetzt bekommen auch die anderen Mitarbeiter die Vorschläge zu Gesicht.

Kritik der Mitarbeiter am hohen Arbeitsdruck

Stein des Anstoßes ist der hohe Arbeitsdruck und die viele Samstagsarbeit. Auch klagt die Belegschaft über befristete Arbeitsverträge und unmögliche Urlaubsregelungen. Ferner bereitet ihnen die Zukunft des Standortes Sorgen.

In Gent wird künftig der neue Volvo XC 40 gebaut. Das könnte zu einer geringeren Auslastung führen, befürchten sie.

Die Belegschaft bei Volvo war bereits am Montag in einen spontanen Streik getreten.

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