Unterspülung in Brüssel - Wie geht’s weiter?
Am Freitagmittag hatte die Gemeindeverwaltung von Sint-Joost-ten-Noode zu einem Treffen mit den betroffenen Anwohnern geladen, um diese über die Sachlage nach dem Einbruch des Leuvensesteenweg zu informieren, doch dabei waren mehr Journalisten zu finden, als Bewohner. Die Kommunikation mit den betroffenen Bürgern ist schwierig, da einige in einem Gemeindesaal untergekommen sind und andere bei Familien und Freunden. Letztere sind derzeit nur schwer zu erreichen, da die Evakuierung am Donnerstag sehr rasch verlaufen musste.
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Inzwischen wurde deutlich, dass die meisten Anwohner wieder nach Hause gehen können, während 20 bis 25 Familien noch anderswo untergebracht werden müssen. Noch immer ist nicht klar, ob die Häuser, in denen sie wohlen, statisch nicht beeinträchtigt wurden, als sich tausende Tonnen Erdreich nach dem unterirdischen Wasserleck selbständig machten. Den Betroffenen werden Hotelzimmer von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.
Straße und Schiene
Nach Angaben von Emir Kir (PS), dem Bürgermeister von Sint-Joost, wird die Reparatur der Fahrbahndecke, bzw. des Lochs und der Unterspülung noch Wochen dauern. Bei der Inspektion des Lochs durch Mitarbeiter der Brüsseler Wassergesellschaft Vivaqua kam es zu einem zweiten Vorfall, als in unmittelbarer Nähe erneut die Fahrbahn der Straße durch Mangel an Festigkeit einbrach (Foto unten). Dabei wurden zwei Arbeiter von Vivaqua leicht verletzt. Hier müssen so gut wie alle Versorgungsleitungen für Strom, Gas, Wasser und Abwasser sowie für Telekommunikation erneuert werden.
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Beim Bahn-Infrastruktur-Dienstleister Infrabel geht man inzwischen davon aus, dass die Arbeiten noch mindestens 10 Tage andauern werden. Solange ist jeder Zugverkehr zwischen Brüssel-Nord und Brüssel-Schuman auf der Linie nach Namür unmöglich. Zunächst mussten tausende Tonnen Sand, Erdreich und Schlamm von den Gleisen entfernt werden und dies ohne schweres Gerät, um die Tunnelstatik nicht zu gefährden. Danach wird die Tunneldecke gesichert um anschließend mehrere hundert Meter Gleis und entsprechende Technik vollständig zu ersetzen.