Moslems: Staatssicherheit sucht Informanten
Innenminister Jambon sagte Mittwochmorgen gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion, dass die Anschläge in Spanien und die Hinweise darauf, dass sich der mutmaßlich Hauptverantwortliche für diese Attentate auch mehrmals in Belgien aufgehalten hatte.
Dabei handelt es sich um den bei der Explosion einer Bombenwerkstatt in Spanien ums Leben gekommenen Imam Abdelbaki Es Satty.
Dieser hatte sich in der ersten Jahreshälfte 2016 mehrere Monate lang in Belgien aufgehalten und dabei in Vilvoorde gewohnt und in Diegem gepredigt. Doch den moslemischen Gemeinschaften beider Städte am Brüsseler Rand war aufgefallen, dass der Imam recht radikal predigte.
Sie warfen ihn raus und gaben ihre Erkenntnisse den entsprechenden Behörden in Belgien weiter. Dies zeige, wie wichtig es sei, mehr Informanten innerhalb der moslemischen Gemeinschaften zu haben.
Mietwagen kontrollieren
Nebenbei deutete Innenminister Jambon auch an, dass er Terroristen das Anmieten von Autos erschweren wolle. Bei den Anschlägen oder Anschlagsversuchen in den letzten Wochen waren in mehreren Ländern Lieferwagen unter falschem Namen oder mit der Identität einer anderen Person angemietet worden.Vor der Vermietung von Autos müsse demnach kontrolliert werden, ob der jeweilige Mieter auf einer Fahndungsliste oder auf einer Liste von verdächtigen radikalen Personen stehe.
Bei Renta, dem Verband der belgischen Autovermieter, heißt es dazu, dass man sich durchaus mit den Forderungen von Innenminister Jambon anfreunden könne, doch es sei für die Anlaufstellen zur Buchung von Mietwagen unmöglich, zu kontrollieren, ob die Kunden irgendwo auf einer schwarzen Liste stehen würden. Ein entsprechendes Screening der Fahrzeugmieter müsse von anderer Stelle aus erfolgen, so Renta-Sprecher Frank Van Gool gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion.