"Beleidigender" Pastor aus seinem Amt entfernt

Pastor Luk Brutin aus der Pfarre von Zwevezele in Westflandern (Foto) ist vom zuständigen Bistum in Brügge aus seinem Amt entfernt worden. Der Geistliche hatte sich unter anderem beleidigend über Verstorbene bei Beerdigungen geäußert. Der Pastor ist als umtriebig bekannt und hatte sich bereits mit einigen spektakulären Aktionen in Szene gesetzt. Jetzt aber war das Maß offensichtlich voll.

Pastor Brutin hat in seiner Gemeinde polarisiert und dies gerne und mit Nachdruck. So hält er seine Predigten fest immer im regionalen westflämischen Dialekt, so ließ er einen Kandidaten für das Amt des Karnevalsprinzen in seiner Kirche „Wahlkampf“ führen und so las er auch schon Mal eine Messe in einer Kirmesattraktion lesen. Dies, so verlautete aus dem Bistum Brügge zum „Fall Brutin“ habe aber nicht zu dessen Rauswurf aus der Pfarre Zwevezele geführt.

Steine des Anstoßes sind vielmehr permanente Streitigkeiten mit seinen Mitarbeitern in der Kirchenfabrik und wiederholte beleidigende und herablassende Aussagen zu Verstorbenen im Rahmen von Beerdigungen. Mehrere Gespräche zwischen dem Pastor und dem Bistum verliefen offenbar nicht mit zufriedenstellenden Ergebnissen und so entschied man sich dazu, ihn aus seinem Amt zu entfernen.

"Neid!"

Der Betroffene selbst zeigte sich erstaunt über den Schritt des Bistums. Er führt dies auf Neid zurück: „Als ich hier angefangen habe, war die Kirche leer. Niemand kam hierher. Ich habe sechs Jahre lang daran gearbeitet, diese Pfarre wieder aufzubauen. Mit Erfolg, denn heute lese ich die Messe vor vielen Leuten.“ Er habe schon vorher festgestellt, so der Pastor, dass man ihm aus den anderen leeren Kirchen seinen Erfolg nicht gegönnt habe: „Das sind Schikanen, die schon seit Jahren laufen.“

Luk Brutin bleibt Priester, doch ein neues Amt hat man ihm noch nicht angeboten. Er wolle nach sechs Jahren jetzt erstmal einen verdienten Urlaub antreten, so der Gescholtene.

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