Terror in Spanien: Imam aus Ripoll war in Vilvoorde

Der Imam aus dem spanischen Ripoll, der immer wieder in Zusammenhang mit den Anschlägen in Spanien in den vergangenen Tagen genannt wird, hat sich wohl eine Zeit lang in Vilvoorde bei Brüssel in der Provinz Flämisch-Brabant aufgehalten. Dies bestätigte am Sonntag Hans Bonte (SP.A - Foto), der Bürgermeister der Stadt.

„Er hat sich mit Sicherheit von Januar bis März im vergangenen Jahr hier aufgehalten“, sagte Vilvoordes Bürgermeister Bonte am Sonntag zu Abdelbaki Es Satty, dem Imam der spanischen Ortschaft Ripoll. Der islamische Geistliche steht im Fokus der spanischen Ermittler und kam möglicherweise jüngst bei der Explosion eines Hauses in Alcanar in Spanien ums Leben. Dort haben islamistische Terroristen mutmaßlich am Bau von Bomben mit Gasflaschen gearbeitet, wie die Ermittlungen ergaben.

Imam Abdelbaki Es Satty kam aus Ripoll (im Norden Kataloniens) von wo die meisten der Attentäter von Barcelona und Cambrils herstammten. Laut Bürgermeister Bonte war der Mann in Vilvoorde, wo er jedoch nicht angemeldet war. Auch den hiesigen Ausländerbehörden ist jemand mit diesem Namen unbekannt. Sowohl Bonte, als auch die Ausländerbehörden geben an, dass es sich im Fall des Imams aus Spanien auch um eine gefälschte Identität oder um einen Besitzer von gefälschten Dokumenten gehandelt haben könnte.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die moslemische Gemeinschaft in Diegem (Vilvoordes Nachbargemeinde in Flämisch-Brabant) die Polizei in Belgien auf die Ankunft des Imams hingewiesen hatte. Offiziellen Angaben zufolge habe der Mann aber nicht als radikalisiert gegolten.

Die belgischen Behörden suchen derzeit nach Kontakten, die Imam Es Satty zu moslemischen Gemeinschaften oder Moscheen geknüpft haben soll. Ob er zudem Kontakte zu islamistischen Terroristen aus unserem Land gehabt haben könnte, müssen ebenfalls Ermittlungen erweisen.

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