Anschlag Barcelona: Ein Link nach Belgien?

Nach dem Terroranschlag von Barcelona konzentrieren sich die Ermittlungen offenbar auf den Imam Abdelbaki Es Satty, bei dem es sich um den Kopf der verantwortlichen Terrorzelle handeln soll. Der Mann soll sich laut spanischen Medienberichten in den Brüsseler Vororten Vilvoorde und Diegem aufgehalten haben.

Der Iman soll für die Radikalisierung der Barcelona-Terroristen verantwortlich gewesen sein und seit 2015 mehrmals in Belgien gewesen sein, berichtet die spanische Zeitung El Periodico. Der VRT-Nachrichtenredaktion wurde dies bestätigt. Abdelbaki Es Satty predigte bis Juni in der Moschee der kleinen Ortschaft Ripoll.

Spanische Medien zitieren Nachbarn des 42-Jährigen, die erklärten, der Mann habe eine Weile in Belgien gewohnt und vorgehabt dorthin umzuziehen. Er soll sich in den Brüsseler Vororten Vilvorde und Diegem aufgehalten haben.

Es Satty verbüßte in Spanien eine vierjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels und soll Kontakte zu den Verantwortlichen der Zuganschläge 2004 in Madrid gehabt haben. Unklar ist, ob der „Geistliche“ überhaupt noch am Leben ist. Abouyaaqoubs Mutter appellierte an ihren Sohn, sich zu stellen.

Nach den Anschlägen konzentrieren die Ermittlungen sich vor allem auf das Haus im Süden von Katalonien, das am Tag vor dem Anschlag in Barcelona explodiert war (Foto). Dort waren große Mengen Sprengstoff und Butangasflaschen gelagert und es ist nicht ganz klar, wie viele mutmaßliche Terroristen dabei ums Leben gekommen sind. Nach einem Medienbericht seien dort inzwischen Überreste einer dritten Person gefunden worden.

Ramblas

Bei dem Anschlag auf der Flaniermeile Las Ramblas waren am Donnerstag mindestens 13 Menschen getötet worden. Wenige Stunden später starb zudem eine Frau in der südlich gelegenen Küstenstadt Cambrils, wo offenkundig ein weiterer Anschlag vereitelt wurde.

Inzwischen liegen noch 54 Terroropfer verletzt im Krankenhaus, wie die katalanischen Notfalldienste mitteilten. Zwölf Patienten seien in kritischem Zustand, 25 weitere schwer verletzt – darunter viele Ausländer. Nach den Terroranschlägen wurden die Sicherheitsvorkehrungen in Spanien weiter verstärkt.

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