Belgiens Verkehrspolizei akut unterbesetzt?

Nach eigenen Angaben ist die Verkehrspolizei in Belgien personell derart unterbesetzt, dass die von Fall zu Fall überlegen muss, zu welchem Unfall sie ausrücken kann. Verschiedene Zonen der Verkehrspolizei kämpfen mit einer Unterbesetzung von bis zu 60 % Mannstärke. Die Beamten bitten um Hilfe und hoffen, dass ihr Alarmruf bei der Politik gehört wird.

Die flämischen Tageszeitungen Het Laatste Nieuwe und De Morgen berichten in ihren Mittwochsausgaben über einen akuten Personalmangel bei der Verkehrspolizei in Belgien. Beide Blätter zitieren den mit 30 Dienstjahren erfahrenen Verkehrspolizisten Rudi Conings von der Einheit aus Bertem (an der E40 in Flämisch-Brabant):

„Die Verkehrspolizei arbeitet mit zu wenig Leuten, um den Bürgern so helfen zu können, wie es sich gehört. Die heutige Unterbesetzung bei uns war noch nie so groß. In Oudergem bei Brüssel herrscht eine Personalknappheit von 60 % und die nahegelegene Zone Reyers arbeitet mit der Hälfte der notwendigen Mannstärke.“

Verkehrspolizist Conings erklärt zur Vorgehensweise unter diesen Umständen, dass man nur noch von Unfall zu Unfall fahre und oftmals einen Unfallort gar nicht erst erreiche oder viel zu spät komme: „Wenn ein Bürger uns vorwirft, die Polizei sei lediglich da, um ihn am Kragen zu packen, aber nicht, wenn man sie braucht, muss man aus unserer Sicht leider sagen, dass er recht hat.“

Präventiv arbeite, Verkehrskontrollen durchführen, den Verkehr regeln oder gestrandeten Auto- oder LKW-Fahrern aus dem Ausland mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, so unter diesen Umständen nicht mehr möglich, so die Verkehrspolizei. Die Verkehrspolizisten rufen die Polizeiführung dazu auf, ihr Problem bei der Politik auf die Tagesordnung zu setzen, doch sei man auf dieser Ebene keine Priorität, so Conings: „Erklären sie das mal einem Bürger, der uns gerade einmal nötig hat.“

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