Kunst-Schmuggel in Belgien, ein Leichtes!

Der Schmuggel mit Kunstgütern ist ein riesiges Geschäft. Die Umsatzzahlen werden auf 3,4 bis 6,3 Milliarden Dollar geschätzt. Eine Quelle, an der vor allem Terroristen interessiert sind: Allein 2015 sollen schätzungsweise 100.000 Kunstwerke durch die Hände der Daesh gegangen sein. Mit dem Kampf gegen diese Form der Kriminalität wird auch die Finanzierung der Terrorbewegungen getroffen, schreibt die Zeitung Le Soir an diesem Donnerstag. Allerdings müsse man Zeit und Geld in den Kampf stecken, was Belgien offenbar nicht mehr mache.

Die Situation in Belgien sei beunruhigend. Noch bis Dezember 2016 hatte die belgische Polizei eine Abteilung für Kunst und Antiquitäten. Dies war die einzige Kontaktstelle, die imstande war auf Fragen von Interpol, der Zollstellen oder der Polizei im Ausland zu antworten. Sie bestand aus 2 Personen, die sich im Durchschnitt um 400 bis 500 angezeigte gestohlene Objekte im Jahr kümmerten. Seit Anfang dieses Jahres gibt es diese Abteilung nicht mehr.

Ihre Aufgaben wurden in die tägliche, reguläre Arbeit der Polizei eingegliedert. Doch zitiert die Zeitung einen Experten im Kampf gegen diese Form des Schmuggels mit den Worten: "Die Liste der belgischen Dateien zu gestohlenen Kunstwerken ist seit Anfang des Jahres nicht mehr aktualisiert worden."

Die Interpol-Liste mit Dateien gestohlener Werke in Belgien liegt ebenfalls brach und das seit sechs Monaten.

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