Terrorverdächtiger aus Anderlecht hatte Kontakt zu einem Verurteilten in Frankreich

Einer der Terrorverdächtigen, der letzte Woche in Anderlecht festgenommen und bei dem Waffen und Munition gefunden wurde, hatte Kontakt zu einem verurteilten Franzosen. Das steht in Het Nieuwsblad und ist der VRT bestätigt worden. Der Mann, der hier festgenommen wurde, leugnet dass er selbst einen Anschlag verüben wollte. Die Justiz denkt jedoch anders darüber. Der Mann hatte Briefe an den in Frankreich einsitzenden Terroristen geschrieben.

Letzte Woche wurden in der Garage des Anderlechter Terrorverdächtigen Akim Saouti under anderem Kalaschnikows, Munition und Zündmechanismen gefunden.

Akim Saouti will nicht sagen, was er mit dem Waffenarsenal vorhatte. Doch einen Anschlag habe er sicher nicht verüben wollen, sagte sein Anwalt, Xavier Carette (Foto), Anfang der Woche.

"Er bestreitet jegliche terroristische Absichten und sagt, dass er die Waffen zu einem guten Preis erstehen konnte und dass sie ihm irgendwann vielleicht noch einmal nützen könnten", so Carette.

Die Justiz glaubt ihm nicht, vor allem deshalb nicht, weil sich jetzt herausgestellt hat, dass er einem gewissen Lionel Dumont Briefe schrieb. Der französische Konvertit und ehemalige Soldat wurde wegen einer Überfallserie in Frankreich zu 25 Jahren Haft verurteilt. Dumont kommt aus einer katholischen Familie, hat sich aber zum Islam bekehrt.

"Ich habe festgestellt, dass ich einen Gott hatte und dass ich noch Rechnungen mit ihm offen hatte", so Dumont.

Dumont kämpfte Anfang der 90er Jahre in Bosnien an der Seite radikaler islamischer Kämpfer. Danach kehrte er nach Nordfrankreich zurück und gründete die berüchtigte Bande von Roubaix, die auch als 'les Chti's d'allah' bekannt ist. Diese Organisation verübte eine Reihe von gewalttätigen Überfällen, um den Dschihad finanziell zu unterstützen.

Mit einem Bombenauto wollten sie einen Anschlag gegen die Polizei verüben, aber der Minenräumdienst konnte die Bombe unschädlich machen. 1996 wurde die Bande hochgenommen. Die Polizei führte großangelegte Razzien in Roubaix und in Belgien durch. Auf der E17 in Kortrijk eröffnete die Polizei das Feuer auf zwei Bandenmitglieder.

Anfang 2000 wurde Lionel Dumont verurteilt. Seither sitzt er im Gefängnis. Dort sind nun Briefe von dem Anderlechter Terrorverdächtigen gefunden worden. Wie lange die beiden schon Kontakt zueinander hatten, ist nicht bekannt.

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