Brüssel: Details zum Tathergang bekannt

Nach Angaben von Eric Van der Sypt (Foto), dem Sprecher der belgischen Bundesstaatsanwaltschaft, ist der von Soldaten niedergeschossene Attentäter vom Zentralbahnhof in Brüssel ein 36 Jahre alter Mann mit marokkanischer Staatsangehörigkeit aus dem Stadtteil Sint-Jans-Molenbeek, der wohl alleine gehandelt hat. Van der Sypt gab auch Details zum Tathergang bekannt.

Der verhinderte Selbstmordterrorist, Oussama Z (36), habe am Ende der Treppe zur Bahnhofshalle begonnen, etwas zu rufen und habe danach mitten in einer Gruppe Reisender eine nur teilweise erfolgreiche Explosion in Gang gebracht, so Van der Sypt: „Dabei wurde niemand verletzt. Sein Koffer, den er stehen ließ, fing Feuer.“ Danach sei der Mann auf einen Bahnsteig gelaufen, während der Koffer eine zweite und stärkere Explosion auslöste.

Laut Bundesstaatsanwaltschaft haben sich in dem Koffer Nägel und kleine Gasflaschen befunden. Der Täter sei nach der zweiten Explosion wieder nach oben in die Halle gelaufen und habe sich "Allahu Akbar" rufend auf einen Soldaten zubewegt: „Der Soldat hat unvermittelt das Feuer eröffnet, wobei der Mann mehrmals getroffen wurde.“ Er erlag kurz danach seinen Verletzungen und trug, wie die Staatsanwaltschaft mit Nachdruck bekannt gibt, keinen Sprengstoffgürtel.

Laut Van der Sypt war der Mann den Terrorermittlern in dieser Hinsicht nicht bekannt: „In der vergangenen Nacht haben wir seine Wohnung in Molenbeek durchsucht.“ Mehr Details gab die Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt nicht frei. Nur so viel: Die Justiz ermittelt wegen des „Versuchs eines terroristischen Mordes“ und der Mann hat eine Akte bei der Polizei wegen Sittenvergehen. Vermutlich hat sich der Mann sehr schnell islamistisch radikalisieren können.

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