"Öffnet die Königliche Domäne für alle Brüsseler"

Der Brüsseler Bürgerinitiative „Picnic The Streets“ gelang vor fünf Jahren mit einigen vorher deutlich angekündigten Aktionen die Stadtverwaltung dazu zu bringen, im Zentrum der Hauptstadt eine Fußgängerzone einzurichten. Jetzt hat die Initiative ein neues Ziel gefunden. Sie fordert, die riesige Königliche Domäne in Laken zu einem öffentlichen Park zu machen, der für jedermann zugänglich sein soll.

Am 25. Juni will die Bürgerinitiative „Picnic The Streets“, zu diesem Zwecke in „Picnic The Royal Parc“ umgetauft, um Punkt 12 Uhr mittags, am Voorplein im Brüsseler Ortsteil Laken ein Picknick organisieren. Die Initiatoren fordern vom belgischen Staat und von der königlichen Familie, dass der riesige Park der Domäne von Laken öffentlich wird. Brüssel verfüge angesichts der wachsenden Bevölkerungszahlen und der vielen Neubau- und Gewerbegebiete über zu wenig für die Menschen zugängliche Grünflächen, heißt es in dem Aufruf.

Der riesige Park, den lediglich König Philippe ab und zu zum Joggen besucht, ist mit 186 ha größer als das am dichtesten bevölkerte Brüsseler Stadtviertel Sint-Joost-ten-Noode. Diese Fläche entspricht etwa 250 Fußballfeldern und ist „nur“ halb so groß, wie der Central Park in New York. Ob er jemals öffentlich wird, ist fraglich, denn der König hängt an seinem Park. Und dem Staat sind die Hände gebunden. Die Anlage gehört zu 49 % der staatlich-belgischen Gebäuderegie und zu 51 % der Königlichen Stiftung (auch Königliche Schenkung genannt).

Die Picknick-Initiatoren hoffen, dass am 25. Juni möglichst viele Brüsseler bei ihrer Aktion mitmachen. Gerben Van den Abeele von der Bürgerinitiative „Picnic The Streets“ kündigte gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion an, man wolle weiter gehen: „Wenn die Motivation da ist, werden wir später am Nachmittag einen Schritt weitergehen und versuchen, im Park selbst zu picknicken. Das ist aber nicht einfach, angesichts eines Hindernisses in Form einer steinernen Mauer um den Park herum.“

Van den Abeele und seine Mitstreiter wollen nicht hinnehmen, dass eine solch riesige und mit Steuermitteln unterhaltende Grünfläche nur „einer einzigen Familie“ zur Verfügung steht. Dieser Park bindet zudem dutzende Polizisten rund um die Uhr zur Sicherung. Seit einigen Monaten finden sich auch mehr und mehr Brüsseler Regionalpolitiker, die eine Öffnung der Anlage fordern (siehe nebenstehendes Video).

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