4 Monate Haft und 1,5 Mio. Euro Strafe für Ex-Optima-Topbänker

Der ehemalige Optima-CEO Jeroen Piqueur ist vom Handelsgericht wegen schweren Betrugs zu vier Monaten Haft und einer Geldbuße von 1,5 Millionen Euro verurteilt worden. Rund 2,2 Millionen Euro wurden eingezogen. Der 62-Jährige wurde nicht für den Konkurs der Bank verurteilt, sondern für Delikte, die zwischen 2007 und 2013 stattgefunden hatten.

Jeroen Piqueur wurde u. a. zu Lasten gelegt, die Einkommenssteuer auf Konten in Monaco und Luxemburg hinterzogen zu haben. Die Konten waren im Namen von Off-shore-Organisationen eröffnet worden; die Erträge aber flossen direkt an Piqueur.

Für die Einkommensjahre 2006 bis einschl. 2012 soll es sich um Erträge in Höhe von 1,5 Millionen Euro gehandelt haben. Die Konten waren zwar in Monaco und Luxemburg eröffnet worden, liefen aber auf den Namen von Gesellschaften aus Liechtenstein oder den Britischen Jungferninseln.

Der Staatsanwaltschaft zufolge versäumte der Beschuldigte auch, beim Fiskus eine Summe von 19,9 Millionen Euro anzugeben, die er als Vorschuss für einen Liquiditätsbonus für eine Offshore-Gesellschaft erhalten hatte.

Keine Bewährung

Obwohl die Staatsanwaltschaft nur 18 Monate Freiheitsentzug mit Bewährung gefordert hatte, verurteilte das Gericht Piqueur zu vier Monaten Haft ohne Bewährung.

Eine Bewährungsstrafe war in diesem Fall nicht möglich, weil Jeroen Piqueur vor einigen Jahren in Spanien zu einer Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden war.

Zusätzlich zu seiner Haftstrafe muss Piqueur, der auf der Verhandlung nicht anwesend war, 1,5 Millionen Euro an Strafe zahlen. Über 2 Millionen Euro werden beschlagnahmt und eingezogen. Piqueur ist es auch drei Jahre lang verboten, eine leitende Aufgabe in einem Unternehmen auszufüllen.

Der ehemalige Topbänker hat einen Monat Zeit, um dieses Urteil anzufechten.

 

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