Hausdurchsuchungen im Fall Charlie Hebdo

In Frankreich und in Belgien wurden heute an verschiedenen Orten Hausdurchsuchungen im Zuge der Ermittlungen zu den Anschlägen in Paris Anfang 2015 durchgeführt. Damals wurden Polizisten in Ausübung ihrer Aufträge, Mitarbeiter des Satiremagazins Charlie Hebdo und Personen, die sich in einem jüdischen Supermarkt aufhielten, von islamistischen Terroristen erschossen.

Die Anti-Terroraktionen, die am Mittwoch in Belgien stattfanden, wurden im Zuge eines Rechtshilfeersuchens der französischen Justiz durchgeführt. Sie richteten sich konkret gegen das Umfeld eines der Terroristen von Paris, gegen Amedy Coulibaly.

Dieser hatte einen Tag nach dem Mord an einem Polizisten und dem blutigen Angriff auf die Charlie Hebdo-Redaktion den jüdischen Supermarkt Hyper Casher in Paris überfallen, die sich dort befindlichen Personen eine Zeit lang als Geiseln genommen und einige von ihnen erschossen.

Die französischen Ermittler sind auf der Suche nach den Personen, die Coulibaly mit Waffen versorgt hatten. Offenbar liegen hier Hinweise vor, die nach Belgien führen.

Insgesamt wurden bei den Aktionen, die gleichzeitig in Frankreich und in Belgien stattfanden, 10 Personen festgenommen, wie die französische Staatsanwaltschaft verlauten ließ. Ob auch es auch zu Festnahmen in Belgien kam, war am frühen Mittwochnachmittag noch unklar.

Zwei Personen in Belgien festgenommen

Am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass bei den Aktionen tatsächlich auch zwei Personen in Belgien festgenommen wurden und zwar in Gilly bei Charleroi (Hennegau). Inzwischen stellte der zuständige französische Untersuchungsrichter einen internationalen Haftbefehl gegen die beiden Verdächtigen aus. Die Ermittler wollen wissen, ob diese beiden Personen am Verkauf von Waffen an Coulibaly beteiligt waren.

Einer der beiden soll bereits einmal in dieser Frage ins Visier der Ermittler geraten sein. Insgesamt wurden bei den in Frankreich angeordneten Hausdurchsuchungen 11 Personen in Frankreich und eben zwei Personen in Belgien festgenommen. Die beiden in Belgien Verhafteten warten in einer belgischen Zelle auf ihre Überstellung an die französische Justiz.

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