Gefängnispersonal soll Radikalisierung erkennen

Rund 7.000 Bedienstete aus den 34 Gefängnissen in Belgien sollen einer spezifischen Ausbildung folgen, nach der sie die Anzeichen für eine Radikalisierung von Häftlingen erkennen sollen. Damit sollen schon sie dabei helfen, Extremisten oder zukünftige Terroristen zu erfassen.

Bisher wurden die Kurse im Erkennen von Radikalisierung nur bestimmten Gefängnismitarbeitern gegeben. Das waren in erster Linie die Gefängniswärter, die Direktoren der Haftanstalten und die Gefängnispsychologen.

Doch inzwischen nimmt das Problem der Radikalisierung, vor allem in Richtung Islamismus immer mehr zu und aus diesem Grunde sollen jetzt möglichst alle Gefängnismitarbeiter entsprechend ausgebildet werden.

Die belgische Staatssicherheit geht davon aus, dass derzeit potentiell 450 in belgischen Gefängnissen einsitzende Häftlinge radikalisierungsgefährdet sind, bzw. ein entsprechendes Profil aufweisen.

Nach einer Meldung der flämischen Wirtschaftszeitung De Tijd fielen in den vergangenen beiden Jahren etwa 300 Häftlinge islamischen Glaubens in den Gefängnissen unseres Landes durch Radikalisierung auf.

Mitte 2016 verbüßten zwischen 10.500 und 11.000 Häftlinge eine Strafe in einem belgischen Gefängnis oder warteten in Untersuchungshaft auf die Ergebnisse von Ermittlungen gegen sie. Etwas weniger als die Hälfte dieser Häftlinge waren Medienberichten zufolge Ausländer.

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